Brandgefährlich - Prüfung bei der Feuerwehr

Brandgefährlich - Prüfung bei der Feuerwehr

Feuer im Drogeriemarkt, Waren explodieren, Chemikalien laufen aus, die Kunden sind in Gefahr. Alarm in der Feuerwache. In weniger als zwei Minuten müssen die Feuerwehrleute einsatzbereit sein, also in Schutzkleidung mit Helm, Handschuhen und Atemschutz im Auto sitzen. Wer länger braucht, fällt bei der Prüfung durch. Noch funktionieren die Handgriffe nicht automatisch, noch brauchen sie ein wenig zu lange - aber noch haben sie auch etwas Zeit zum Üben. Was wird sie wohl genau vor Ort erwarten? Sie wissen nur wenig. An einem anderen Tag brennt es im Trainingszentrum im zweiten Stock. Null Sicht, 40 Grad, zwei Personen werden vermisst. Die Auszubildenden haben schon 16 Brände hinter sich, doch dieses Mal ist es besonders schwierig. Ein Roll-Over soll geübt werden, Stichflammen, die schnell 800 Grad heiß werden. Diese Gefahr droht bei jedem Wohnungsbrand, denn wenn jemand ein Fenster oder eine Tür unbedacht öffnet, kann plötzlich sehr viel Sauerstoff ins Zimmer strömen und ein "Roll-Over" auslösen. So wie heute kommen sie während der Ausbildung immer wieder an ihre körperlichen Grenzen, sind kurz vorm Verzweifeln. Nun ist er da, der Tag der Tage: die praktische Prüfung. Morgens früh werden die Gruppen eingeteilt. Dennis hat Glück und ist sofort dran. Erste Prüfungsstation: ein Autounfall. Während der Ausbildung war das Auto falsch aufgebockt worden und nach kurzer Zeit auf die Puppe gefallen. Annika kommt erst später dran. Sie hat Zeit, noch einmal alles zu durchdenken: Wie bewegt sie sich am kraftschonendsten mit der schweren Ausrüstung, wie atmet sie am besten durch die hemmende Atemmaske? Wie findet sie ein Kind, das aus lauter Panik wegen des Zimmerbrandes hinter den Schrank gekrochen ist, wenn sie vor lauter Rauch nichts sieht und rufen nichts nützt? 48 angehende Feuerwehrmänner und -frauen werden jedes Jahr im modernsten Trainings-Center Europas ausgebildet. Autounfälle, U-Bahnbrände, Höhenrettung, Wohnungsfeuer - alles haben Annika, Dennis und die anderen mehrfach und mehrere Monate lang trainiert. Die Kandidaten kommen aus ganz Deutschland nach Frankfurt, die meisten haben bereits eine Ausbildung abgeschlossen. Werden sie dieses Mal auch bestehen? Wenn ja, dann dürfen sie zur nächsten Station: auf die Feuerwache, echte Einsätze mitfahren. Und wenn das dann auch klappt, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, bis ihr Traum tatsächlich in Erfüllung gehen kann. Wenn sie heute aber durchfallen, dann, ja dann - daran möchten sie lieber nicht denken.

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