Bram Stoker's Dracula

Trivia zu Bram Stoker's Dracula

Wusstest du schon ...

 

Altmodische Effekte

Francis Ford Coppola bestand darauf, nur altmodische Spezialeffekte einzusetzen, anstatt - was auch 1992 schon möglich gewesen wäre - auf CG-Effekte, Bluescreens und ähnliche Mittel zurückzugreifen. Als man ihm sagte, dass das nicht möglich sei, feuerte er seine Effektberater und vergab den Auftrag, den Film mit Spezialeffekten zu versorgen, an seinen damals erst 29 Jahre alten Sohn Roman. Der setzte danach auf simpelste Tricks wie Rückprojektionen und optische Täuschungen, erzwungene Perspektiven, sich bewegende Wände und auf den Kopf gestellte Kameras. Für soviel Nostalgie gab es 1994 Saturn- und BAFTA-Nominierungen für das Effektteam.

Angespannte Beziehung

Winona Ryder sollte ursprünglich in Coppolas Pate III mitspielen, zog sich dann jedoch erschöpft von dem Projekt zurück. Anstatt sich eine neue Schauspielerin zu suchen, setzte Coppola damals auf seine Tochter Sofia, deren schauspielerische Leistung völlig verrissen wurde. Trotz dieser Differenzen leitete Ryder das Dracula-Drehbuch, das ursprünglich von Michael Apted (Die Welt ist nicht genug, Nell) als TV-Film umgesetzt werden sollte, an Coppola weiter. Der übernahm das Projekt, während Apted als Produktionsleiter mit an Bord blieb. Während der Vorbereitungsphase kamen Ryder und Coppola dann gut miteinander aus, doch beim Dreh herrschte zwischen ihnen aus bis heute nicht geklärten Gründen eine eisige Stimmung. Zu ihrer Ehrenrettung: Auch mit Anthony Hopkins kam Coppola nicht wirklich klar, wollte der sich doch partout nicht auf Coppolas Probenstil einlassen.

Just married

Die Hochzeitsszene mit Winona Ryder und Keanu Reeves wurde in Los Angeles gedreht, geleitet von einem echten orthodoxen Priester. Dummerweise vergaßen alle Beteiligten, dass das Ganze nur eine Filmszene sein sollte, sodass Ryder und Reeves tatsächlich miteinander verheiratet wurden.

Schattenspiele

Im Film spielen Schatten gleich zwei wichtige Rollen: Im Prolog konnte das Filmteam viel Geld sparen, indem die großen Schlachtszenen lediglich über Schattenspiele erzählt wurden, und später spielen die Schatten immer dann verrückt, wenn Dracula in der Nähe ist. Coppola wollte damit zeigen, dass die metaphysische Natur von Vampiren die Gesetze der Natur aufzuheben in der Lage ist.

Blutige Vorschläge

Harkers Rasiermesser abzulecken, war Gary Oldmans Idee, der während des Drehs noch dazu ziemlich betrunken war. Auch ein zweiter, blutiger Einfall kam nicht von Coppola: Nachdem er seinem Freund George Lucas den Film gezeigt hatte, schlug der vor, Mina solle Dracula am Ende - gemäß der traditionellen Vampirgeschichten - enthaupten, um es ihm zu ermöglichen, in den Himmel zu gelangen. Coppola gefiel die Idee und drehte die entsprechende Szene nur drei Wochen vor dem Kinostart des Films.

Futter für die Zielgruppe

Keanu Reeves bekam seine Rolle explizit mit dem Hintergedanken, er könne weibliche Teenager in die Kinos locken. Coppola bereute diese Besetzungsentscheidung noch mehrere Jahre, und auch Reeves war von dem Film nicht wirklich angetan. Er erklärte später, er sei schlichtweg zu ausgebrannt gewesen, um eine bessere schauspielerische Leistung zu liefern. Interessanterweise sollte die Rolle ursprünglich an Johnny Depp gehen, der jedoch dankend ablehnte.

Problematische Nacktszenen

Die drei Darstellerinnen, die Draculas Bräute spielen sollten (eine von ihnen war Monica Bellucci, die in Dracula ihre erster US-Rolle übernahm), wussten zwar, dass von ihnen erwartet wurde, sich nackt zu zeigen, doch behagte ihnen das so gar nicht. Da Coppola das Thema nicht anschneiden wollte, wurde Gary Oldman beauftragt, den jungen Damen gut zuzureden, was offenbar auch gelang.

Totenangst

Das kleine Mädchen, das Lucy in die Gruft hinunterbringt, hatte furchtbare Angst vor Sadie Frost, die hier zum Vampir hergerichtet war. Nachdem es einen Take hinter sich gebracht hatte, dachte es schon, die Sache hinter sich zu haben und war entsprechend entsetzt, die Szene wiederholen zu müssen. Er nachdem Coppola und Frost dem Mädchen lange gut zugeredet hatten, konnten weitere Aufnahmen gemacht werden.