Brahms in China - Mehr als Musik

Brahms in China - Mehr als Musik

Als das WDR Sinfonieorchester Köln 2015 auf eine Tournee nach China ging, hatte es einen Export-Schlager der abendländischen Musikkultur im Gepäck: Sinfonien und Konzerte von Johannes Brahms.
Brahms Kompositionen stellen das "Ich" in den Mittelpunkt und sind ein musikalisches Plädoyer für die Individualität, die Freiheit und das Glück des Einzelnen. Also genau das Gegenteil von dem, was den Menschen in China seit Ewigkeiten eingeimpft wird.
Die Filmemacher Daniel Finkernagel und Alexander Lück begleiteten die Musiker aus Köln eine Woche lang in der 8.000 Kilometer entfernten Hauptstadt der Volksrepublik beim renommierten "Beijing Music Festival". Es ist das erste Mal, dass ein Orchester aus Europa einen kompletten Brahms-Zyklus in Peking spielt. Ort der Konzerte: das Konzerthaus mitten in der verbotenen Stadt.
Neben der Musik und den Konzerten spielen auch die kulturellen Begegnungen zwischen einzelnen Musikern und China eine wichtige Rolle. Einige abenteuerlustige Musikerinnen und Musiker begeben sich von der Kamera begleitet auf Entdeckungstour. So trifft zum Beispiel der Solo-Flötist des Orchesters Michael Faust, ein ausgewiesener Kunst-Freund und -Kenner, im angesagten Kunstviertel "789" auf den Maler und Bildhauer Wang Mei, einen der Stars der chinesischen Szene. Der Klarinettist Andreas Langenbuch gibt eine Masterclass am Konservatorium und entdeckt kulinarische Abenteuer in der Geisterstraße.
Und immer, ob beim Üben im Hotel, bei den Proben oder bei den gefeierten Konzerten, spielt die Musik, spielt Brahms die Hauptrolle. Eine zeitlose Musik, die von den Träumen und Leidenschaften des Menschen und von den vielen Wegen zu Glück und Freiheit erzählt - denn Brahms ist mehr als Musik.

Bewertung

0,0   0 Stimmen