BR Story

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Dukagjin heißt die noch wenig erschlossene Gegend um den Komansee in Nordalbanien. Weil hier lange Zeit jegliche Infrastruktur gefehlt hat, ist diese Region bis heute nicht vergleichbar mit dem Rest Albaniens. Die Abgeschiedenheit machte die Berge während der Hoxha-Diktatur zu einem Zufluchtsort für die, die sich nicht anpassen wollten. Diese Mentalität spürt man bis heute. Die Malsore - die Menschen aus den Bergen - sind ein besonderer Menschenschlag: stolz, mutig, eigenständig. Auf ihrer Trekkingroute auf weglosen Pfaden durch die albanische Bergregion kehren der Bergführer Martin Plankensteiner und seine Gruppe bewusst nur bei Einheimischen ein. So auch bei der 24-jährigen Marjana Koçeku, die dort eine ganz besondere Unterkunft führt. Der Luxus, den sie bietet: ein traumhafter Blick auf den türkisfarbenen See und die wilde Bergkulisse. Vor allem aber: Ruhe und die Möglichkeit einzutauchen in ein Leben wie aus einer anderen Zeit. Marjana Koçeku ist überzeugt, dass im Miteinander von Gästen und Einheimischen ein Tourismus entstehen kann, dem es gelingt, den Charakter und die Schönheit der Gegend zu bewahren. Marjana, die im Ausland studiert hat und auf ihrem Instagram Account für ihre Region wirbt, fällt aus dem Rahmen. Denn gerade in der Region des Dukagjin orientieren sich noch viele am alten Stammesrecht, dem "Kanun", der Frauen eine eher traditionelle Rolle in der Familie zuschreibt. Doch sie will für andere junge Frauen ein Vorbild sein - eine Gratwanderung.
Die 65-jährige Maria Ndoja in Okol bei Theth öffnete schon kurz nach der Grenzöffnung ihr Haus "Kulla e Sadri Lukes" für Wanderer - und ist damit eine Pionierin des sanften Tourismus in der Region. Heute führt zwar der Weitwanderweg Peaks of the Balkans direkt an ihrer Unterkunft vorbei, der in der Hauptsaison mittlerweile Tausende von Wanderern anzieht. Ihrer Gastfreundschaft tut das aber keinen Abbruch. In gebrochenem Englisch gibt sie jedem, der danach fragt, persönliche Unterstützung bei der Routenplanung.

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