Böller, Blei und Brezel-Skat

Böller, Blei und Brezel-Skat

Der Jahreswechsel ist für alle eine besondere, eine magische Zeit. Das alte Jahr ist vorbei, das neue lockt verheißungsvoll! Überall im Rheinland und in Westfalen feiern die Menschen mit Bräuchen und Ritualen. Viele davon stammen aus alter Zeit.
Die Dorfbewohner kommen an Silvester zusammen, um gemeinsam zu singen und einen Schnaps zu trinken. Man umarmt sich, wünscht sich alles Gute. An der Lenne ziehen um Mitternacht die Neujahrsmänner singend übers Land. Im Siegerland treffen sich die Leute beim Schmied. Das alte Jahr wird "ausgehämmert". Die Schmiede schlagen den Amboss in einem überlieferten Rhythmus. Die Menschen hören fasziniert zu. Früher zogen jetzt schon die Sternsinger von Dorf zu Dorf. Das waren damals arme Kinder, die um Brot und Wurst betteln. Lebensmittel waren knapp im Winter.
Glück oder Unglück? Was wird das neue Jahr bringen? Zum Jahreswechsel wird überall gewürfelt oder Karten gespielt. In der Eifel treffen sich die Männer zum Brezel-Skat in der Kneipe. Die Tische biegen sich unter Bergen von Neujahrsbrezeln. Wer jetzt beim Spiel gewinnt - das wissen alle - dem wird das Glück auch im kommenden Jahr hold sein!
Der Aberglaube spielt immer eine große Rolle. In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr liegen die sogenannten Raunächte! Die Bauern verbrennen Weihrauch im Stall, Wäsche aufhängen ist streng verboten. Und die Mädchen achten auf jedes Zeichen, das ihnen für das neue Jahr einen Ehemann versprechen könnte.

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