Body Fiction

Body Fiction

Kaufen und Verkaufen ist der Kreislauf, in dem wir uns bewegen. Wir sollen schnell und flexibel sein, immer bereit, die Richtung zu wechseln. Der Markt richtet hohe Erwartungen auch an unsere Körper. 'Es ist ein Traum des Finanzkapitals, dass der soziale Körper genauso schnell wird wie das Geld', konstatiert Camille de Toledo. Wie leben und bewegen sich Jugendliche in einer Welt, die von virtuellen Medien und den Gesetzen des Marktes dominiert wird? Sie treiben experimentelle Sportarten, springen über Betonmauern, tanzen in Schulhallen, üben sich in keuschen Umarmungen ebenso wie in Sexyness. Sie surfen zwischen anonymer Kommunikation und virtuellem Doppelleben, machen sich japanische Manga-Comicfiguren körperlich zu eigen oder ziehen sich elektronisch empfindsame T-Shirts an, deren Sensoren jede Berührung registrieren und mit dem sie per SMS eine Umarmung an einen anderen senden können, dessen T-Shirt die Berührung empfängt: damit das Virtuelle wieder real wird. In 'Body Fiction' erkunden die Filmemacher Annette Brüggemann und Florian von Stetten die Sehnsüchte einer widersprüchlichen und in ihrer Vielfalt faszinierenden Jugendkultur, die zwischen der Sehnsucht nach Freiheit und der nach Geborgenheit hin- und herpendelt. Der Dokumentarfilm unternimmt einen Streifzug durch Körperszenarien zwischen Anpassung und Widerstand, Realität und Fiktion. Zu Wort kommen unter anderem der französische Philosoph Camille de Toledo, die deutsche Autorin und Philosophin Ariadne von Schirach und der italienische Kunst- und Medienwissenschaftler Luca Di Blasi.

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