Blumenkohl mit Weltniveau - Die IGA in Erfurt

Blumenkohl mit Weltniveau - Die IGA in Erfurt

Das große "I" hatte jemand über Nacht geklaut, so um die Wende herum. Nur "G" und "A" zierten noch den Eingang der "INTERNATIONALEN GARTENAUSSTELLUNG". Seit dem 29. April 1961 hatten die DDR und die sozialistischen Staaten in Erfurt ihre neuesten Forschungsergebnisse präsentiert, mit Melonen, feinem Blumenkohl, Tomaten, Dahlien oder Tulpen um Goldmedaillen gerungen. Ein Hauch von Welt umgab die jährlichen gartenbau-technischen Leistungsschauen, die "Aktuelle Kamera" berichtete und das Sandmännchen flog mit seinem vollverglasten Hubschrauber über Dom und Severi hinüber zur "IGA".

Die Anlage wurde vom führenden DDR-Landschafts-Architekten Reinhold Lingner gestaltet und gilt heute als einzige ihrer Art in Deutschland - die 60er-Jahre "architektonisch und gartenlandschaftlich in Reinkultur". Ein Pfund zum Wuchern, wie das größte Blumenbeet Europas. Nach der Wende wurde daraus die EGA, die Erfurter Gartenbauausstellung. Es entstanden Pflanzenschauhäuser und andere Attraktionen, die Besucher anziehen sollen. Nach langen Auseinandersetzungen scheint ein Konzept in Sicht, wie die einst große Attraktion erhalten bleiben kann.

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