Blankenese - Dorf am Strom

Blankenese - Dorf am Strom

Hamburg-Blankenese: steile Treppen und schmale Gänge zwischen idyllischen Gärten und schmucken Villen, an jeder Ecke ein neues Panorama von Treppenviertel und Elbe. Mehr als ein Blankeneser kann ein Hamburger nicht werden, heißt es. Tatsächlich werden oben auf dem Süllberg glänzende Feste gefeiert. So mancher Promi und Wohlhabende hat sich am Elbhang eingekauft, bewohnt als Quiddje, als Zugezogener, ein prächtiges Anwesen. Die meisten Bewohner jedoch sind alteingesessen und weder fein noch reich. Man kennt sich seit Generationen, ist verbunden über das gemeinsame Segeln und Tuckerbootfahren auf der Elbe, legt Wert auf Traditionen und gutnachbarschaftliche Verhältnisse. Zusammenhalt, das ist es, was das Dorf auszeichnet. Der Postbote ist so einer, der die Menschen im Treppenviertel mit seiner Hilfsbereitschaft und seinem Charme verbindet. Oder der Segelmacher, der sich für die Jugend engagiert und dem Nachwuchs das Segeln beibringt. Schon lange ist Blankenese nicht mehr das Dorf der Fischer. Doch noch gibt es ihn, den letzten Fischer, der seine Reusen in der Elbe auslegt, Aal fängt und dann selbst räuchert. Doch Blankenese ist nicht heile Welt. Auch im Treppenviertel erinnern Stolpersteine auf Gehwegen an die Deportationen jüdischer Familien. Nach den Schrecken in den Konzentrationslagern fanden überlebende Kinder ein neues Heim am Elbhang. Die 'Kinder von Blankenese', heute 80 Jahre und älter, erinnern sich die damalige Zeit. Heute engagiert sich der Runde Tisch für Flüchtlinge aus aller Welt und baut Brücken für gelingende Integration. Gemeinschaft, Bürgersinn und Toleranz: Eigenschaften, die typisch sind für Blankenese.

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