Biobricks - Bausteine des Lebens

Biobricks - Bausteine des Lebens

Seit 2003 treffen sich jedes Jahr Studententeams aus aller Welt, um sich gegenseitig bei der Erschaffung künstlicher Lebewesen zu übertrumpfen. Jeder Forschergruppe, die beim vom 'MIT' (Massachusetts Institute of Technology) in Cambridge initiierten Wettbewerb 'iGEM' (International Genetically Engineered Machine Competiton) mitmacht, bekommt zum Start eine Auswahl von Genschnipseln - Biobricks - aus einem Biobaukasten. Im Gegenzug schicken die Studenten jeden Bauklotz, den sie selbst herstellen, zurück ans MIT und errichten auf diese Weise gemeinsam einen riesigen Katalog aus Biobausteinen. Angefangen hat alles mit der erfolgreichen Sequenzierung des Humangenoms 2001. Im Rennen um die Entzifferung des menschlichen Erbgutes hatten die Wissenschaftler Werkzeuge entwickelt, um die Grundbausteine des Lebens lesen und beeinflussen zu können. Der nächste große Meilenstein der synthetischen Biologie ist 2010 in Deutschland gesetzt worden: Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie entwickelten Methoden, um das Erbgut unseres nächsten ausgestorbenen Verwandten, des Neandertalers zu entschlüsseln. Mit diesen Methoden könnten sie im nächsten Schritt längst ausgestorbene Spezien wieder zum Leben erwecken - auch den Neandertaler? Was heute ethisch nicht vertretbar ist, mag morgen bereits Normalität sein. Denn mittlerweile wird synthetische Biologie längst nicht nur in den Laboren der Universitäten praktiziert. Immer häufiger organisieren sich Biohacker in kleinen Gruppen, die für wenig Geld an lebenden Organismen Dinge ausprobieren möchten. Weil die Handhabung der synthetischen Biologie immer modularer und damit einfacher wird, verspricht die Zukunft maßgeschneiderte Organismen zur Lösung vorhandener Probleme wie zum Beispiel die Reinigung von pharmazeutischen Rückständen aus den Abwässer. Mit dieser Idee bewirbt sich eine Gruppe Bielefelder Studenten beim iGEM. In der Dokumentation 'Biobricks' berichtet John A. Kantara über das Spiel mit den Genschnipseln beim Wettbewerb 'iGEM'.

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