Big Manni - Big Money

Big Manni - Big Money

Wie schaffte es Manfred Schmider, Politiker, Banker und Finanzbeamte an Dinge glauben zu lassen, die es gar nicht gab? Was trieb ihn an und woraus speiste er seine kriminelle Fantasie und Energie? Glaubte er selbst an das "Harry-Potter-Phänomen der halluzinatorischen Wunscherfüllung", das ein Psychiater diagnostizierte? Nachdem Manfred Schmider alle Strafen abgesessen und sein altes Leben hinter sich gebracht hat, ist er bereit, für die 30-minütige Doku von Martina Treuter Rede und Antwort zu stehen. Er blickt zurück in einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Ungläubigkeit darüber, wie leicht das alles ging. Schicht um Schicht wird deutlich, wie leicht es war, mit einer Mischung aus Hochstapelei, Täuschungsmanövern und krimineller Energie ein pompöses Lügengebäude zu errichten. Am Ende hatten alle den Schaden - und die Schadenfreude auf ihrer Seite.

Manfred Schmider hat mit seiner Firma FlowTex über vier Milliarden Mark erschwindelt. Einer der größten Fälle von Wirtschaftskriminalität in der deutschen Geschichte. Banken und Leasinggesellschaften bezahlten dem badischen Vorzeigeunternehmer jahrelang Geld für Maschinen, die es gar nicht gab. Der "Scheich von Karlsruhe" lebte in unvorstellbarem Luxus, schenkte seiner Frau 50-Karäter, sammelte Ferienvillen, flog die zehn Kilometer zur Arbeit am liebsten mit dem Hubschrauber. Die über 3000 Tunnelbohrmaschinen, die angeblich auf Baustellen rund um den Globus im Einsatz waren, existierten größtenteils nur auf dem Papier. Schmiders kriminelle Fantasie hatte keine Grenzen. Und alle ließen sich von "Big Manni" blenden.

Wie konnte das geschehen? Hätten Politik und Finanzbehörden mit einer genaueren Prüfung den Milliardenbetrug schon früher stoppen können? Im Jahr 2000 wurde Manfred Schmider verurteilt, jahrelang saß er im Gefängnis. Heute lebt er auf Mallorca.

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