Big Boys gone Bananas

Big Boys gone Bananas

Zwölf nicaraguanische Bananenplantagenarbeiter nehmen im Jahr 2009 zusammen mit dem engagierten Anwalt Juan Dominguez den Kampf gegen den US-amerikanischen Grosskonzern Dole Food Company auf. Der Vorwurf: Dole setzte auf den Bananenplantagen das Schädlingsbekämpfungsmittel DBCP ein, auch dann noch, als längst klar war, dass es gesundheitsschädigend und verboten ist. Generationen von nicaraguanischen Arbeitern sollen durch dieses Gift unfruchtbar geworden sein. In seinem Film 'Bananas!' dokumentierte der schwedische Filmemacher Fredrik Gertten diesen kontroversen Gerichtsprozess, der mit einem spektakulären Sieg für die Arbeiter endete. Nach Ende der Dreharbeiten zu 'Bananas!'nahm die Geschichte jedoch eine dramatische Wende: Die Dole Food Company klagte gegen den Autor des Films, Fredrik Gertten, und versuchte fortan mit allen Mitteln, den schwedischen Journalisten mürbe zu machen. Dole wollte die Veröffentlichung von 'Bananas!' verhindern. Die PR-Maschinerie gegen den Film, für die Dole Millionen aufwendete, hatte zum Ziel, den Filmmacher und seine Filmgesellschaft zu diskreditieren. Eine beispiellose Kampagne - die Gertten in 'Big Boys gone Bananas!' - zu Deutsch 'Grosse Jungs drehen durch' dokumentiert - nimmt ihren Lauf. Eine kleine, unabhängige Filmproduktion trotzt einem Big Player, der von der Justiz, der Presse bis hin zum Internet alle und alles nach Belieben kaufen, manipulieren, bedrohen oder gar vernichten zu können scheint. Erst, als die Zivilgesellschaft in Form des schwedischen Parlaments und einer Handvoll aufgeklärter Konsumenten zu begreifen beginnt, dass die Verantwortung für die Freiheit der Meinung bei den Bürgerinnen und Bürgern liegt, gibt es eine unerwartete Wendung. 'Big Boys gone Bananas!' - ein interessantes Stück Journalismus über das hohe Gut der Redefreiheit.

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