
Biegen und Brechen
Der Hallenser Animationsfilmer Falk Schuster wuchs nahe Torgau auf. Als Autor Mike Plitt ihm von der Idee zum Film erzählte, war er sofort interessiert. Er schuf eine Mixed-Media-Collage aus historischen Fotos, Akten und eigenen Zeichnungen, um die selbst erzählte Geschichte des Protagonisten visuell zu unterstützen.
Im Rotoskop-Verfahren animierte, sparsam verwendete Bildelemente folgen ebenso wie die Geräusche Alex' Erinnerungen an die Kälte der Kinderheime, Gewalt und Missbrauch im Jugendwerkhof, die Anonymität der Gruppen, die Einsamkeit als Strafe.
Der Protagonist Alexander Müller, geboren 1969 in Plauen, engagiert sich heute als Zeitzeuge in der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau. Er zählt zu den wenigen, die über ihre Erfahrungen in Torgau öffentlich sprechen.
"Biegen und Brechen" lief auf vielen europäischen Filmfestivals und erhielt das Prädikat "Besonders wertvoll" der Filmbewertungsstelle. Er wird auch in der Torgauer Gedenkstätte gezeigt.