Beutelkinder in Adelaide

Beutelkinder in Adelaide

Schnabeligel, Koalas und Felsenkängurus Film von Hiltrud Jäschke Es ist fast unmöglich, das Baby eines Schnabeligels in der weichen Bauchtasche seiner Mutter auszumachen. Sie geht auf Abwehr, wenn ihr jemand zu nahe kommt. Etwa zehn Wochen lebt so das Kleine ungesehen und geborgen. Dann wächst auch ihm das obligatorische Stachelkleid. Der Zoo von Adelaide präsentiert Schnabeligel schon seit 1883. Nachwuchs ließ allerdings mehr als 100 Jahre auf sich warten. Im Dezember 1997 überraschte das wohl merkwürdigste Säugetier seines Kontinents den südaustralischen Tiergarten unverhofft mit Kindersegen. Eine Sensation, denn die Zucht der Insektenfresser gelang in Australien bis dahin nur einmal. Kein Wunder, dass nun jede Entwicklungsphase genau beobachtet wird. 'Abenteuer Zoo' war dabei, als das Igelbaby erstmals auf die Waage musste. Wesentlich routinierter gehen Adelaides Zooleute inzwischen mit den Kindern ihres Wappentieres um. Ihre Felsenkängurus vermehrten sich zwar schon, als es noch kein groß angelegtes Erhaltungszuchtprogramm für sie gab. Doch hielt das niemand für wirklich wichtig. Bis die Jagd und vor allem die von den europäischen Einwanderern mitgebrachten Füchse das schön gezeichnete Gelbfuß-Felsenkänguru in der Wildnis fast ausgerottet hatten. Ein Gemeinschaftsprojekt von Australiens Zoos sorgt dafür, möglichst viele 'Gelbfüße' in den Bergen der Flinders Ranges wiederanzusiedeln. Um Australiens beliebtestes Beuteltier zu retten, gaben Tierschützer 1923 den Koalas auf einer Insel vor Adelaides Küste eine neue Heimat. 18 Tiere wurden damals auf Kangoroo-Island ausgesetzt. Das Projekt war so erfolgreich, dass mittlerweile 5.000 Koalas den Eukalyptus des Eilandes einer harten Probe unterziehen. Neun Tiere machen sich über das her, was eigentlich nur eins ernähren kann. Vielerorts ist die Vegetation bereits am Ende. Naturschützer und die Zooleute von Adelaide arbeiten mit Unterstützung der Regierung an praktikablen Lösungen.

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