Bettina Rheims - In der Ikonen-Schmiede

Bettina Rheims - In der Ikonen-Schmiede

KünstlerinnenporträtF  

Die aus einer deutsch-französischen Familie stammende Starfotografin Bettina Rheims ist vor allem für ihre erotischen Frauenfotos bekannt. Rheims schafft mit ihrer virtuosen Lichtführung, der sicheren Wahl des Ambientes und mit den perfekten Körpern ihrer Models eine glitzernde, lustvolle Kunstwelt, die fast ganz von Bettina Rheims' Hauptsujet - selbstbewussten Frauen - eingenommen und bestimmt wird.
Für die Dokumentation war die Regisseurin Michèle Dominici acht Monate lang mit ihr unterwegs. Sie begleitete die Künstlerin auf eine Vernissage nach London, zum Shooting mit Monica Bellucci und Paz de la Huerta, in ein Museum und bei der Arbeit an einer Werkschau. Sie erzählt ihre Erlebnisse und zeichnet so das Porträt einer modernen "Hofmalerin in der Instagram-Ära".
Bettina Rheims sorgt mit ihren spektakulären Fotoprojekten immer wieder für Furore. Ihre umstrittenen Jesus-Fotos riefen heftige Proteste hervor. Doch ungeachtet der Tatsache, dass ihre kunstvoll arrangierten Aktfotos die Öffentlichkeit provozierten, berief sie der Elysée-Palast 1995, um das offizielle Präsidentenfoto Jacques Chiracs aufzunehmen.
Wer Ikonen schaffen will, muss Trends bedienen; kritische Blicke und ironische Distanz sind fehl am Platz. Ikonen konfrontieren die Gesellschaft mit ihren Modeerscheinungen sowie kulturellen Codes. Nicht jeder hält dieser Konfrontation stand. Die Dokumentation zeigt, wie die Fotografin mit Eifer und Opportunismus zum Mythos ihrer Epoche beiträgt. Der Film reiht Momentaufnahmen aneinander, folgt aber auch einer klaren Linie, die erklärt, wie Bettina Rheims Frauen betrachtet - und damit auch, welches Frauenbild in unserer Gesellschaft vorherrscht.

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