Bernard Buffet
Kaum ein Künstler hat einen derartigen Aufstieg und anschließend tiefen Fall erlebt wie Bernard Buffet. Mit knapp 20 Jahren wurde er im Frankreich der Nachkriegszeit als einer der bedeutendsten Künstler gefeiert und von Schriftstellern wie Giono und Cocteau hofiert. Doch in den 70er Jahren wandte sich die Kunstwelt von ihm ab. 1999 schied Bernard Buffet freiwillig aus dem Leben.
Seit mehr als 50 Jahren werden weite Teile seines 8.000 Gemälde umfassenden Werks in Archiven verwahrt und waren der Öffentlichkeit lange nicht zugänglich. Seine schwarzkonturierten, ausgezehrten und oft nackten Gestalten, deren Ausdruckskraft in der entbehrungsreichen Kindheit des Künstlers zu wurzeln scheint, strahlen Daseinsangst und existenzielle Tristesse aus, was sie nur allzu menschlich macht.
Die enorme Popularität des Künstlers, sein offen zur Schau gestellter Reichtum und seine ablehnende Haltung abstrakter Kunst gegenüber kamen in den 60er Jahren bei der Kritik nicht mehr gut an. Sie sah in ihm nur noch einen Kitschmaler, der mit traurigen Clowns und Blumen-Stillleben auf einen bourgeoisen Massengeschmack setzte. Der englische Buffet-Biograf Nicholas Foulkes sprach von "national embarrassment" - die Kunstwelt schäme sich geradezu für Buffet.
Wie konnte ein umjubelter Künstler plötzlich derart in Ungnade fallen? Was für ein Mensch war Bernard Buffet? Um diese Fragen zu beantworten, erzählt Buffets Sohn Nicolas aus dessen Privatleben, und Bernard Buffets früherer Lebensgefährte Pierre Bergé stellt erstmals seine private Sammlung mit Werken des Malers vor.
Ferner gibt der Film Einblick in das einzige Museum, das ausschließlich Werke Buffets ausstellt und 1973 in Japan eröffnet wurde. Der Street Artist C215, der Direktor der Berliner Nationalgalerie Udo Kittelmann und der Leiter des Pariser Musée d'Art Moderne Fabrice Hergott erläutern, warum Bernard Buffet heute als bedeutendes Genie und als Vorläufer der Pop-Art gilt.