Berlin - Stadt der Millionen

Berlin - Stadt der Millionen

Zwei Jahre vor Walther Ruttmanns "Berlin. Die Sinfonie der Großstadt" (1927) entstand "Die Stadt der Millionen" von Adolf Trotz als Kulturfilm der Filmproduktionsfirma UFA, der aufgrund seines authentischen Bildmaterials ein wertvolles Dokument vom Berlin Mitte der 1920er-Jahre darstellt. Vier Kapitel strukturieren den Film: "Quer durch Berlin", "Des Tages Arbeit", "Berlin bei Nacht" und "Der Sonntag des Berliners". Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine hochinteressante Stadterkundung und führt von bekannten Straßen wie der Friedrichstraße und dem Kurfürstendamm in unbekanntere Viertel und Winkel der Stadt. Für uns heute ist der Film eine Zeitreise ins unzerstörte Berlin rund um das Schloss, die Tauentzienstraße oder den Potsdamer Platz.

Der Film stellt Berlin als eine dynamische Stadt vor und erlaubt sich in kurzen Passagen, das vergleichsweise beschauliche Leben im 19. Jahrhundert nachzustellen. Aber auch die Zukunft hat ihren Platz in einem kurzen Animationsfilm "Berlin im Jahr 2000" - Fritz Langs "Metropolis" lässt grüßen. Verkehrsmittel spielen eine große Rolle: Autos, Droschken, U-Bahnen. Die Kamera fotografiert Menschen der Zeit - auf dem Markt, bei der Arbeit, beim Tanzen, auf dem Rummelplatz, am Sonntag beim Sport. Auch der Film hat seinen Stellenwert: die Filmateliers in Tempelhof und Neubabelsberg und die Kinos in der Stadt. Splitscreen vergrößert die Dynamik der dokumentarischen Szenen und macht diese Stadterkundung auch heute noch zu einem visuellen Erlebnis.

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