Bergwelten
Die Wetter- und Klimasituation in den Alpen ermöglicht ein Leben in Fülle: fruchtbare Almen, sichere Energieversorgung und spektakuläre Tourismusdestinationen sorgen heute für Wohlstand in den Alpenländern. Anderseits kann alpines Wetter im Zusammenspiel mit den stark strukturierten Landschaften eine Zerstörungsgewalt entwickeln, die mit Hochwässern, Muren, Lawinen und Felsstürzen nicht selten ganze Lebensräume vernichtet. Und oft entscheidet im alpinen Raum der vorausschauende Umgang mit Wetterphänomenen über Leben und Tod.
Das Thema 'Bergwetter' betrifft nicht nur die Alpenbewohner. Indirekt ist fast jeder in Europa vom Wetter in den Alpen betroffen. 40 Prozent des europäischen Süßwassers stammen aus den Bergen, dazu speisen sich der Rhein, die Donau, die Rhone und der Po aus dem Wasser der Alpen. Das große europäische Gebirge beeinflusst zudem stark den Verlauf von Stürmen, Tiefdruckgebieten oder labilen Luftmassen.
Vom höchsten Punkt der Alpen am Mont Blanc bis hin zu seinen östlichsten Ausläufern vor den Toren Wiens wirft die Bergwelten-Dokumentation einen Blick auf Menschen, die täglich dem Bergwetter täglich ausgesetzt sind. Darunter die Besitzerin der höchst gelegenen alpinen Surfschule auf knapp 1.800 Meter am Schweizer Silvaplanersee im Engadin, die ihr Geschäft einem thermischen Talwind verdankt, dem sogenannten 'Malojerwind'. Oder die Leiterin des Sonnblick-Observatoriums. Sie hatte schon als Kind beschlossen, da oben auf 3.106 Meter arbeiten zu wollen. Auch der Südtiroler Alpinist Hans Kammerlander hat prägende Erfahrungen mit Naturgewalten gemacht, als er als Kind vom Blitz getroffen wurde und später im Himalaya seinen besten Freund im Blitzgewitter verlor.