Bei Anruf Hitchcock

Bei Anruf Hitchcock

DokumentarfilmUSA  

'Die Leute glauben, ich sei ein Monster. Wirklich, das haben sie mir gesagt', so Alfred Hitchcock über sich selbst. Der 'Master of Suspense' wusste genau um die Außenwahrnehmung seiner Person. Also spielte er damit. Und dies, obwohl er, das vermeintliche Monster, ein Leben in Angst führte und somit auch Filme der Angst inszenierte. Seine Filme, die der Philosoph Gilles Deleuze einmal trefflich 'mentale Bilder' nannte, sind Angst-Filme. Hiervon erzählt der opulente Dokumentarfilm 'Bei Anruf Hitchcock - Das Genie des Kinos'.

Sein Porträt leitet Ted Haimes mit dem François-Truffaut-Zitat ein: 'Alfred Hitchcock bleibt nicht nur der Mann, der alles wusste, sondern auch der Mann, der uns am meisten bewegt hat.' Diesem Mann setzt sich der Dokumentarfilmer, TV-Regisseur und Produzent Ted Haimes auf die Spur, zeichnet die Stationen seiner Karriere und seines Lebens nach: sein erster Erfolg mit dem subtilen Horrorfilm 'Der Mieter'; seine schüchterne Werbung um die Liebe seine's Lebens, Alma Reville, die nicht nur bis zu ihrem Tod seine Frau, sondern auch seine wichtigste Halt- und Ratgeberin war; sein erster Tonfilm 'Erpresser' und seine ersten Selbst-Vermarktungen; sein erster wirklich amerikanischer Thriller 'Im Schatten des Zweifels', den er selbst zu seinen Lieblingsfilmen zählt; seine großen Klassiker in Hollywood und seine genialen Selbstdarstellungen durch die einprägsamen Miniauftritte in seinen Filmen.

Haimes geht auch auf Hitchcocks Wagnis mit dem 'billigen' schwarzweißen Schocker 'Psycho' ein. Hitchcock sagte einst über einen seiner berühmtesten Filme: 'Für den haben wir uns einen Star besorgt, um ihn dann umzubringen.' Eine tollkühne Idee! Die Dusch-Szene, in der der Star Janet Leigh erstochen wird, ist Kult geworden und sorgte damals für Angst und Schrecken in den Kinos. Niemand war darauf gefasst, dass ernst gemacht wurde, denn noch nie wurde der Star eines Films so früh getötet. Und manch einer verließ das Kino traumatisiert.

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