Bayern und Tirol

Bayern und Tirol

Der dritte Teil befasst sich mit der Entwicklung der Nachbarschaft zwischen Bayern und Tirol vom Anfang des 19. Jh. bis in die Gegenwart. Die dritte Folge der dreiteiligen Dokumentation zeigt, dass die nachbarschaftlichen Beziehungen nach dem Abzug der Bayern aus Tirol 1814 noch eine Weile belastet waren. Schmuggler und Wallfahrer sorgten dafür, dass der kleine Grenzverkehr wieder in Schwung kam. Auf dem Inn, der wichtigsten Wasserstraße zwischen beiden Ländern, wurde wieder Handel getrieben. Hausierer aus dem Gröden-, Defreggen- und Zillertal machten, ebenso wie Holzschnitzer aus Berchtesgaden oder Oberammergau, die Grenze durchlässig. Nicht wenige Wanderarbeiter entflohen der Armut ihrer Heimat und suchten ihr Glück in Bayern. Im 19. Jahrhundert wurde die Münchner Kunstakademie zum Mekka für Tiroler Maler. Franz von Defregger brachte es an der Isar gar zum 'Kunstpapst'. Gleichzeitig entdeckten Maler und Schriftsteller aus Bayern die Tiroler Bergwelt und lösten eine Reisewelle aus. Ab 1858 verband eine Bahnlinie München mit Kufstein und Innsbruck. Mit dem Bau der Brennerbahn gab es dann kein Halten mehr: Der Tourismus kam ins Rollen. Um 1900 bereits nannte man Bozen wegen der zahlreichen Osterurlauber aus Bayern 'Oster-München'. Der 1. Weltkrieg unterbrach jäh den Fremdenverkehr und hatte die Trennung in Nord- und Südtirol zur Folge. Der Ruf nach politischer und kultureller Eigenständigkeit Südtirols wurde in Bayern mit Sympathie verfolgt. Nach der Gewährung der Autonomie und dem Wegfall der Grenzen in einer gemeinsamen europäischen Union kehrte wieder Normalität ein. Die alten Verbindungen zwischen Bayern und Tirol lebten wieder auf.

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