Baukunst: Die Zitadelle von Lille

Baukunst: Die Zitadelle von Lille

ArchitekturFrankreich  

Die Zitadelle von Lille wird vom französischen König Ludwig XIV. in Auftrag gegeben und in den Jahren 1667 bis 1673 erbaut. Ihr Architekt Sébastien le Prestre de Vauban bezeichnet sie als die "Königin der Zitadellen". Sie ist die erste Militäranlage dieser Art und dient vielen anderen, die nahe der Grenzen Frankreichs errichtet werden, als Vorbild.

Der Ingenieur und bedeutendste Militärarchitekt seiner Zeit entwirft die Zitadelle als Antwort auf die Entwicklung der damaligen Kriegsführung. Le Prestre de Vaubans Genie besteht darin, keinen Aspekt außer Acht zu lassen und alle Gegebenheiten und Probleme in die Konzeption einzubeziehen: Ballistik, Exposition, Versorgung, Organisation des Garnisonslebens, landschaftliche und geografische Gegebenheiten. Vauban war mehr als ein Militärarchitekt, er machte Land Art, bevor es den Namen gab, und seine geometrisch angelegten Festungen prägen die Landschaft.

Heute sind diese Bauten zwar lediglich Denkmäler ohne strategische Funktion, dennoch sind sie aufgrund ihrer stringenten Konzeption und formalen Schlichtheit eine Inspirationsquelle für Architekten. Zum Beispiel für Jean Nouvel, der diese Festungsanlagen für "der Fantasie unserer besten Filmregisseure würdig" hält.

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