Bahrain - Verbotene Bilder
Was in Bahrain geschieht, erfährt man lediglich aus Amateurvideos auf YouTube und Aktivistenberichten via Twitter. Die Filmemacherin Stéphanie Lamorré teilte allerdings kürzlich während eines einmonatigen illegalen Aufenthaltes im Land das Leben der Aufständischen. Um unabhängig zu berichten, schmuggelte sie eine Filmkamera ins Land, mit der sie dann verdeckt drehte. Seit einem Jahr demonstrieren Menschen in Bahrain unter Lebensgefahr. Es gab schon 60 Tote, eine hohe Zahl in einem Land mit nur 600.000 Einwohnern. Die Forderungen sind dieselben wie in Syrien, Ägypten und Tunesien: Demokratie und Freiheit. Doch durch das Einreiseverbot für Journalisten und das Anheuern von amerikanischen Spin Doctors ist es dem kleinen Königreich gelungen, die tatsächlich existierende Protestbewegung im Land vor der Weltöffentlichkeit zu verbergen. Zu ihrem Unglück stehen die Aufständischen von Bahrain strategisch auf der Verliererseite. Das Land ist ein Satellit Saudi-Arabiens und ein Verbündeter des Westens. Die friedlichen Demonstrationen bahrainischer Zivilisten wurden sogar von Panzern der eigens eingerückten saudischen Armee niedergeschlagen; eigentlich ein militärischer Überfall auf eine unabhängige Nation, auch wenn von offizieller Stelle 'zur Wiederherstellung der Ordnung' erwünscht. Stéphanie Lamorrés Aufnahmen - auch aus belagerten Dörfern im Landesinneren - dokumentieren die politische und soziale Lage sowie die täglichen gewaltsam unterdrückten Demonstrationen des Inselstaates. Ihre wichtigsten Begleiterinnen vor Ort - Nafissa, Maryam und Zainab - verkörpern drei verschiedene Schicksale und vermitteln drei Sichtweisen auf ein Land, dem die Arabische Revolution untersagt ist. Die furchtlosen Aktivistinnen erläutern, wie lebenswichtig ihnen die Sichtbarmachung ihrer Forderungen ist. Eine mutige und bewegende Dokumentation über die Geschichte eines Aufstandes gegen die Staatsgewalt.