Bad Santa

Willie T. Stokes (Billy Bob Thornton) ist ein Weihnachtsmann, wie sie verboten sein sollten: unfreundlich und ungewaschen, flucht wie ein Hafenarbeiter, lässt kein Schäferstündchen aus und erscheint dermassen besoffen zum Dienst im Einkaufszentrum, dass er sich hinter den Kulissen des Weihnachtsdorfes erst einmal kräftig übergeben muss. Mit seinem kleinwüchsigen Komplizen Marcus (Tony Cox), der als Elf posiert, schleicht Willie sich Advent für Advent in Shoppingzentren ein, um an Heiligabend den Safe zu knacken.

Dieses Weihnachtsfest scheint jedoch anders zu verlaufen: Willie und Marcus bekommen es mit einem misstrauischen Geschäftsleiter (John Ritter) und einem Kaufhausdetektiv (Bernie Mac) zu tun, der mit unkonventionellen Methoden arbeitet. Zudem schmeisst sich Willie eine attraktive Barmaid (Lauren Graham) an den Hals, für die ein abgetakelter Weihnachtsmann das höchste der Gefühle bedeutet. Und zu guter Letzt lernt er einen von allen verstossenen Knaben kennen, der es sich partout nicht nehmen lässt, an den Weihnachtsmann zu glauben - selbst wenn dieser nur böse Dinge tut.

Wer nun mit einer Wende zum Versöhnlichen rechnet, täuscht sich. «Bad Santa» führt kein verirrtes Schäfchen auf den Pfad der Tugend zurück und endet in weihnächtlicher Minne. Im Gegenteil strotzt Terry Zwigoffs Komödie, an der auch die Coen-Brüder («Burn After Reading») beteiligt waren, vor bösen Spässen und fiesen Pointen. Ein Film für die ganze Familie ist demnach nicht daraus geworden, sondern vielmehr filmisches Gegengift für all jene, denen die bunte, verordnete Glückseligkeit Ende Jahr ein Graus ist.

Wie sehr Billy Bob Thornton sich an seiner verkommenen Hauptrolle labt, ist ihm in jeder Szene anzumerken. Ebenso genüsslich gegen ihr properes Image besetzt ist die aus «Gilmore Girls» bekannte Lauren Graham. In träfen Nebenrollen sind gleich zwei Darsteller zu sehen, die mittlerweile jung gestorben sind: John Ritter verstarb kurz nach den Dreharbeiten zu «Bad Santa» kurz vor seinem 55. Geburtstag, Bernie Mac im August 2008 mit gerade einmal 50 Jahren.