Australiens Traumstrasse

Lizzy Cork und ihr Mann Shayne retten Koalas. Die Great Ocean Road fordert immer wieder Opfer unter den kuscheligen Nationaltieren. Mitten im Otway Nationalpark haben die beiden eine Station für verletzte und verwaiste Tiere aufgebaut. Problem: Koalas sind echte Feinschmecker. Von den fast 600 Eukalyptusarten, die in Australien wachsen, fressen sie nur ein paar Dutzend. Lizzy und Shayne müssen ständig neue Bäume pflanzen und hoffen, dass ihre Pflegetiere sie auch mögen.

Dank der Strasse eroberten Mitte des vergangenen Jahrhunderts Surferinnen und Surfer die Buchten Südaustraliens. Heute ist die Bells Beach in der Nähe von Torquay der berühmteste «spot» für die Wellenreiter des Kontinents. Russell Graham war einer der ersten, der Surfbretter in Serie gebaut hat. Das war vor 40 Jahren.

Damals ist er mit einem zur Werkstatt umgebauten Schulbus die Küste hinauf- und hinuntergefahren und hat an Brettern gebastelt. Heute fertigt er sehr exklusive Boards. Russell ist Gast bei einer Bestattung, wie es sie nur in Australien gibt: Ein jung verstorbener Surfmeister wird von der Surfgemeinde seebestattet - mit dem Board, versteht sich, bei zwei Meter hohen Wellen. «Paddle Out» nennt die Surfgemeinde diesen letzten Ritt.

Christos Raskatos fühlt sich durch die Traumstrasse poetisch inspiriert. Er ist fischender Dichter und dichtender Fischverkäufer - andere Händler schreiben Sonderangebote auf die Tafeln im Laden, Christos Raskatos hingegen See-Sonette und Ocean-Road-Oden.

Haie jagen ist legal an der Südküste Australiens - allerdings auch streng reglementiert. Zwei Exemplare pro Tag dürfen Max Robbins und sein Bootsboy Kail fangen. Dafür nehmen sie «Longlines», tausend Meter lang. Wenn sie Erfolg haben, wird es gefährlich: Die Tiere schnappen an Bord wild um sich. Aber Max ist eine Hai-Jägerlegende und wurde noch nie gebissen - hineingebissen hat er dagegen schon oft, denn gegrilltes Haifleisch gilt in Südaustralien als eine Delikatesse.