Ausgemustert - Leben an der Heimatfront

Ausgemustert - Leben an der Heimatfront

Aaron war Soldat. Der Krieg liegt hinter ihm. Seinen Kampf führt er nun an der Heimatfront. Der 26-Jährige ist schwer traumatisiert vom Kriegseinsatz zurückgekehrt und versucht jetzt zu Hause in Tennessee, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. An seiner Seite ist ständig sein bester Kumpel, Harwey, ein Therapie-Hund. "Ich traue Frieden nicht. Wenn es so still ist, bedeutet das nichts Gutes, dann passiert meist etwas schlimmes, etwas sehr schlimmes", das klingt nach einem Hilferuf eines Ex-Soldaten. Tatsächlich fühlen sich viele Heimkehrer heute von den zuständigen Behörden im Stich gelassen.

ARD-Korrespondentin Tina Hassel drehte mit ihrem Team unter anderem in Fort Campbell, einem der größten Militärstützpunkte der USA, wo Aaron und viele andere Soldaten gedrillt wurden. Für den Einsatz im Krieg werden sie gut vorbereitet, für ihr Leben danach nicht.

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Aaron kann ohne Medikamente nicht leben. Psychopharmaka, Schmerzmittel, Schlaftabletten. Sie sollen betäuben - die unerträglichen Kopfschmerzen und die Panikanfälle, die der Ex-Soldat täglich erlebt. Er klammert sich ans Leben und versucht jetzt eine Umschulung, Aaron will Elektrotechniker werden. Wenn er durchhält, kann er vielleicht als Hausmeister in einer Firma arbeiten.

Tatsächlich ist die Supermacht USA, die Millionen junge Menschen an die Front schickt, nicht vorbereitet darauf, sie wieder aufzufangen.

Mit der WDR WELTWEIT-Reportage verabschiedet sich die Chefin des ARD-Studios Washington nach drei Jahren USA und wechselt nach Berlin, als Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios.

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