Ausgedient

Ausgedient

Der Krieg holt uns ein. Seit 1990 hat die Bundeswehr 50 Auslandseinsätze durchgeführt, seit 1999 beteiligt sie sich auch militärisch an Auslandseinsätzen. Daran haben mehr als 350.000 Soldaten teilgenommen. Zuerst im Kosovo bei der Auseinandersetzung zwischen Kosovo-Albanern und Serben, dann in Afghanistan, später vor der Küste Somalias. Seither sterben deutsche Soldaten in militärischen Gefechten. Wie viele Soldaten insgesamt psychisch verwundet wurden, sagt keine Statistik aus. Fachleute gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, da psychische Erkrankungen in der Bundeswehr oft mit Versagen gleichgesetzt und daher von den Betroffenen nicht angezeigt werden. Bundeswehrinterne Schätzungen gehen allerdings davon aus, dass zwanzig Prozent der in Afghanistan eingesetzten Soldaten traumatisiert werden - jeder fünfte Soldat leidet an psychischen Symptomen, die mit den Einsätzen zusammenhängen.
Lange wurden Auslandseinsätze als humanitäre Missionen ausgegeben. Schulen oder Brunnen bauen, war das vorrangige Ziel der Bundeswehr in Afghanistan. So auch die Überzeugung der meisten Befürworter und Kritiker des Einsatzes und auch der Soldaten, die an den Hindukusch abkommandiert wurden. Viele Gefechte und Tote später, ob auf eigener oder gegnerischer Seite, ist klar: Wir führen wieder Krieg. Irgendwann hat das auch die Bundesregierung zugegeben.
AUSDEDIENT ist die Geschichte von Soldaten, die aus dem Krieg kommen und so krank geworden sind, dass sie weder ihren Einsatz fortführen noch so weiterleben können wie vorher.

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