Aupair-Omas

Aupair-Omas

GesellschaftsreportageD  

Nach dem 'Fräulein-Wunder' hat Deutschland einen neuen Export-Schlager: 'Aupair-Omas'. Immer mehr Familien aus dem Ausland suchen deutsche Frauen gehobenen Alters als Kinderbetreuerinnen und Ersatz-Omas. Ihre Lebenserfahrung, Gelassenheit und Effizienz sind gefragt. Nicht selten wünschen die Gasteltern, dass ihre Kinder von der Aupair-Oma Deutsch lernen. Und wenn sie dann noch deutsche Weihnachtsplätzchen backen kann, ist das Familienglück perfekt. Hannelore Bieneck (66) aus Bremerhaven ist seit vier Jahren pensioniert. Das Rentnerdasein füllt sie nicht aus. Sie will sich noch einmal einer echten Herausforderung stellen und ihrer alten Sehnsucht nachgeben: einmal Großmutter sein. Denn Hannelore ist Single und hat keine eigenen Kinder. Anfang August 2011 beginnt ihr neuer Lebensabschnitt: ein einjähriger Aufenthalt in der französischsprachigen Schweiz bei einer Familie mit drei Söhnen von vier bis neun Jahren. Mit ihrem eigenen kleinen Auto reist sie 1300 km in die Schweizer Alpen, in das kleine Dorf Evionnaz. Im Gepäck: die Nähmaschine und Backformen sowie Langlaufski und Schlittschuhe. Doch an Wintersport ist vorerst nicht zu denken. Da beide Eltern berufstätig sind, muss Hannelore neben der Kinderbetreuung noch den ganzen Haushalt der fünfköpfigen Familie versorgen und soll den drei Jungen noch Deutsch beibringen. Das geruhsame Rentnerleben ist damit zunächst passé. Marlies Brand (71) aus Solingen hat vier Kinder und sechs Enkelkinder, die eigentlich alle nicht ohne sie auskommen können. Als Marlies aber von Granny Aupair erfährt, packt sie die Abenteuerlust. Sie will noch einmal alleine los, und zwar nach Afrika, ein Kontinent, der sie seit jeher fasziniert. Ihr Plan stößt bei ihren Töchtern nicht gerade auf Begeisterung. Aber Marlies lässt sich nicht beirren: Sie zieht für ein halbes Jahr nach Uganda zur Familie Fehr. Das Ehepaar hat drei Kinder, zwei zehnjährige Zwillings-Mädchen und einen achtjährigen Sohn.

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