Auf zum Tanz!

Auf zum Tanz!

Angelin Preljocaj setzt Märchen und Geistergeschichten um. Sein Stück "Das Fresko" erzählt eine chinesische Geschichte. Ein junger Mann verliebt sich unsterblich in eine weibliche Darstellung auf einem Wandgemälde. Am Ende steigt er in das Bild, um seiner Schönen endlich nahe zu sein. Preljocaj setzt damit auch die Spannung zwischen Wirklichkeit und virtueller Welt, so wie wir sie heute erleben, in Szene.

"Ghost Light", John Neumeiers Reaktion auf die sanitäre Krise und die praktisch komplette Stilllegung der Bühnenkunst, ist ein Geisterballett. Eine Stehlampe steht auf dir Bühne und die 55 Tänzer des Hamburg-Balletts bewegen sich im Halbdunkel um den blassen Lichtschein. Er geht nie aus und soll die "Geister" durch die dunklen Zeiten leiten. Ursprünglich war ein Ballettklassiker, die "Kameliendame", auf dem Spielplan vorgesehen. "Ghost Light" ist, was davon übriggeblieben ist und eine Parabel auf die aktuelle Situation, wo alle auf das Licht warten, das sich am Ende des Tunnels irgendwann zeigt.

Fünf Jahre nach der ersten Reihe über die Tanzschüler der Pariser Oper besucht Regisseurin Françoise Marie erneut die jungen Künstler und erzählt, was aus Alice, Antonio, Clémence, Pablo, Roxane und den anderen geworden ist. Im Netz gibt es die erste Serie zum Wiedersehen oder Entdecken.

Auf zum Tanz fordert ARTE Concert auch online und hat einen bunten Strauß aus Aufführungen aus aller Welt vorbereitet: Beethovens Neunte in der Fassung von Maurice Béjart in Tokio und seine "Messe für die heutige Zeit" nach der Musique concrète von Pierre Henry in Avignon und Paris, Pär Isbergs "Pippi Langstrumpf" frei nach Astrid Lindgren in Helsinki und Marie-Claude Pietragallas Parabel der Flucht aus der Enge des eigenen Heims in einem Ort im Nirgendwo.

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