Auf Du und Du mit Pottwalen

Auf Du und Du mit Pottwalen

Mit einer Länge von 20 Metern und einem Gewicht von 50 Tonnen sind Pottwale die größten Fleischfresser der Erde. Lange Zeit wurden sie gejagt und dabei beinahe ausgerottet. Man beobachtete sie stets nur aus der sicheren Entfernung eines Schiffsdecks. Nun begibt sich ein wissenschaftliches Taucherteam erstmals in die Tiefen des Indischen Ozeans vor der Insel Mauritius, um den Walen so nah wie möglich zu sein. Die Beobachtung ihres Alltags soll Aufschluss über die Verhaltensweisen der Giganten geben. Schritt für Schritt untersuchen die Taucher die Entwicklung der Nahebeziehungen innerhalb der Gruppe. Sie verfolgen die Persönlichkeitsbildung eines jeden der elf kleinen Pottwale, die sie seit ihrer Geburt kennen. Das Forscherteam ist dabei, wenn Mütter ihre Neugeborenen stillen und sie zur Kinderkrippe bringen, bevor sie in der Tiefsee auf die Jagd gehen. Die Kleinen werden nun von einer Tagesmutter bewacht. Zum weltweit ersten Mal gelingt es den Wissenschaftlern, den Ausdruck der Wiedersehensfreude zwischen Neugeborenem und Mutter aufzuzeichnen, als diese zurückkehrt. Mit Hilfe eines Aufnahmegeräts mit vier Unterwassermikrofonen, das speziell für diese Meeresexpedition entworfen wurde, versuchen die Forscher, die von den Pottwalen produzierten Klänge zu entschlüsseln. Die Gruppe kommuniziert in ihrem eigenen Dialekt, der nur in den Gewässern um Mauritius verwendet wird und sich deutlich von den Lauten anderer Clans unterscheidet. Dank genetischer Analysen können die Wissenschaftler den Stammbaum der Großfamilie nachvollziehen. So enthüllen sie allmählich das Geheimnis um das komplexe Beziehungsgefüge, das die 28 Mitglieder miteinander verbindet. Der Pottwal-Clan ist eine matriarchalische Gemeinschaft mit großem Zusammenhalt, deren Aufbau jenem menschlicher Gesellschaften auf überraschende Weise ähnelt.

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