Auf der Suche nach Zion

Auf der Suche nach Zion

Großvater Ephraim Erde war ab den 1930er-Jahren der Starfotograf der israelischen Arbeiterpartei Ben Gurions. Nun wagt seine Enkelin einen Abgleich der Ideale von einst mit der Gegenwart.

Die in Paris lebende Filmemacherin, Tänzerin und Videokünstlerin Tamara Erde kehrt in ihr Heimatland Israel zurück. Dort taucht sie sowohl in die disparate Geschichte ihrer Familie ein als auch in die konfliktreiche ihres Landes.

Ephraim Erde war 1933 aus Polen emigriert und als offizieller Fotograf der damals regierenden Arbeiterpartei mit der Dokumentation israelischer Errungenschaften im "gelobten Land" beauftragt. Er fotografierte sowohl das Leben im Kibbuz als quasi-sozialistischen Landkommunen wie auch die Entwicklung der Arbeiterbewegung. Die nichtjüdische Bevölkerung Palästinas nahm er dabei eher selten in den Fokus.

70 Jahre nach Staatsgründung konfrontiert nun die Enkelin die Hoffnungen von einst mit den Realitäten von heute. Über die Gegenüberstellung der Bildmotive von damals und jetzt stellt sie die Frage, ob und wie der zionistische Traum überlebt hat, welche Irrwege er beschritten hat und wie sich die neue Generation darin möglicherweise sogar wiederfinden kann.

Gleichzeitig wagt Tamara Erde aber auch einen Blick auf die eigene, gespaltene, Familiengeschichte, die einem ähnlichen System der Sprachlosigkeit und der Nicht-Kommunikation ausgesetzt ist wie das geteilte Land.

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