Auf der Suche nach Helden
Helden: Sie sind der Moral-Kitt, der die Gesellschaft im Innersten zusammenhält. An ihren Taten kann sich jeder orientieren, an ihrem Tun gibt's nichts zu rütteln - auf einen echten Helden kann man sich einigen. Aber: "Es gibt kaum noch echte Helden. Und das ist gefährlich", sagt der Philosoph und Soziologe Christian Schneider.
Grund genug für ein Filmteam, nach Helden zu suchen. Es plakatiert auf Dorfplätzen, heftet Aufrufe an Pinnwände, sucht in Kindergärten, Schulen, Seniorenheimen, in Schrebergartenkolonien und auf Fußballplätzen. Das Team verteilt Flugblätter vor dem Reichstag, bei der Lokalzeitung und der Polizei. Ob Facebook oder Twitter - "Helden gesucht" wird überall platziert.
Zum Helden wird nur, wer durch andere dazu gemacht wird. In dem Moment, wo einer sagt: "Ich bin ein Held!" ist er schon keiner mehr, dann geht er höchstens noch als Angeber durch. Wo also sind die Menschen, die von ihren Helden erzählen können? Von Helden, die sich - nach alter Definition - durch ihre Taten von der Masse abheben, sich selbst in Gefahr bringen, ein Risiko eingehen, um den anderen, der Gemeinschaft zu helfen.
Der Dokumentarfilm führt ohne Umschweife in die Welt der besseren Menschen: In die der Höhlenforscherin, die in der kalten Dunkelheit der Riesending-Höhle einen riskanten Abstieg wagte, um ihrem verletzten Kollegen beizustehen. In die des Arztes, der in EbolaGebiete reiste, um Erkrankte zu versorgen.
Wer ein Held ist, liegt im Auge des Betrachters. Der 13-jährige Bruno findet, der größte Held sei seine Mutter, denn sie kocht und putzt und ist immer für ihn da.
Der Anruf einer Therapeutin führt das Filmteam zu einem Patienten mit Locked-inSyndrom und seiner Frau. Nur das Augenlid kann Günter Müller noch bewegen, er ist eingeschlossen in einem gelähmten Körper mit wachem Verstand, wird von seiner Frau Gudrun seit 16 Jahren gepflegt. Helden, die niemals aufgeben.
Ein Hinweis führt das Filmteam nach Berlin-Hellersdorf, wo die Studentin Luisa Seydel Todesdrohungen aus der Naziszene erhält, weil sie es wagt, in ihrem Kiez Flüchtlingen zu helfen.
Was treibt diese Menschen? Warum geben sie nie auf? Finden sie sich mutig? Waren sie schon immer so? Wenn ja, warum? Und wenn nein, was hat sie dazu gemacht? Warum eigentlich sind wir nicht alle so?
Der Film ist eine kurzweilige Reise zum guten Kern des Menschen mit erstaunlichen Begegnungen und glücksfördernden Erkenntnissen.