Auf der Pirsch

Auf der Pirsch

Ein beeindruckender Film über die Faszination Jagd aus der Sicht von zwei Jägerinnen. Die eine ist Anfängerin, die andere seit knapp drei Jahren Jägerin. Die Jagd wandelt sich, auch dank der Frauen, die das Hobby für sich entdecken.

Vor 20 Jahren hatte nur rund ein Prozent der Frauen in Deutschland einen Jagdschein, mittlerweile sind es knapp zehn Prozent. Aktuell ist ungefähr sogar jeder fünfte Teilnehmer an einem Jagdscheinkurs eine Frau.

So wie Malene. Die 35-Jährige aus dem Wendland ist auf dem Land und mit der Jagd aufgewachsen. Doch selber jagen? Ein Tier töten? Davor hatte sie lange Hemmungen. Jetzt traut sie sich und macht in einer Jagdschule in der Umgebung einen Intensivkurs als Vorbereitung zum "Grünen Abitur", wie der Jagdschein auch genannt wird.

In ihrem Kurs ist sie die einzige Frau. Derbe Sprüche werden kommen, erwartet sie. Doh malene lässt sich nicht beirren. Sorgen bereitet ihr nur das Schießen. Sie hatte zuvor noch nie eine Waffe in der Hand. Zur Jägerprüfung gehören Schießprüfungen in drei Disziplinen. Und tatsächlich läuft das erste Schießen nicht rund. In nur zwei Wochen muss sich das ändern, wenn sie die Prüfung bestehen will.

Die Zahl der Jäger ist auf einem Rekordhoch. Fast 400.000 Menschen in Deutschland haben einen Jagdschein. So viele wie noch nie. Und es werden immer mehr: 2017 bestanden allein in Niedersachsen 3.428 Menschen die Prüfung zum Jagdschein. In Niedersachsen kommt auf 132 Einwohner ein Jäger , im Bundesdurchsschnitt sind auf 214 Einwohner. Viele Neujäger sehnen sich nah mehr Nähe zur Natur. Sie wollen wissen, woher ihr Essen kommt und wie die Natur funktioniert. Gerade Frauen ticken anders als die "Altjäger".

Barbara ist eine dieser Jungjägerinnen. Die 51-Jährige hat seit knapp drei Jahren den Jagdschein. Sie kommt aus der Großstadt Hannover, steht voll im Beruf, hatte vorher eigentlich überhaupt keine Berührungspunkte zur Jagd. "Ich wollte aber schon immer in die Natur, wollte ursprünglih mal Bäuerin werden", lacht sie. Jahrelang überlegte sie, ob sie das Abenteuer Jagdschein wagen wollte. Irgendwann musste sie Überstunden abbauen und machte den Kurs im Wendland. Seitdem ist sie mit dem "Jagdfieber" infiziert, kaufte sich ein Gewehr, ein Ferienhaus im Wendland und einen jungen Jagdhund. So kann sie ihre zweite Leidenschaft, die Arbeit mit dem Hund, mit der Jagd verbinden.

Doch die Jägerinnen haben nicht nur mit wilden Tieren, sondern auh mit Vorurteilen zu kämpfen. Jagen sei Männersache, Frauen seien zu weich. Und die Jagd ist ein exklusiver Club: Hat man kein eigenes Revier, ist man darauf angewiesen, zur Jagd eingeladen zu werden. "Als Frau aus der Großstadt, die keinen in der Szene kannte, gar nicht so einfach", erinnert sich Barbara.

Doch die Jagd wandelt sich. Auch dank der Frauen. Was fasziniert die Menschen an der Jagd? Ist es das Erlebnis in der Natur, die Hege des Waldes oder doch die Lust an der Trophäenjagd? Wie ändert sich das durch die Frauen? In dieser Reportage werden zwei Frauen begleitet, die jagen wollen: durch die Ausbildung und danach.

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