Äthiopien - Im Hochland der Wölfe

Äthiopien - Im Hochland der Wölfe

Im Osten Afrikas, in der Nähe des Äquators, hebt sich das Äthiopische Hochland mehr als 4.000 Meter in den Himmel. Eisiger Wind peitscht über die weiten Ebenen. Und wenn die Nächte Frost bringen, erinnert nichts mehr an die Hitze Afrikas.

Äthiopiens Hochland ist einzigartig. Hier treffen die Landmassen Eurasiens auf den afrikanischen Kontinent. Monumentale Felstürme und tiefe Schluchten wechseln sich auf engstem Raum ab.

Die eindrucksvolle Landschaft ist einer der artenreichsten Lebensräume der Erde. Viele Tier - und Pflanzenarten kommen ausschließlich hier vor. Dazu gehören die Dscheladas. Die Affen mit der Löwenmähne sind die Bewohner zweier Welten: Die Nacht verbringen sie in steilen Felsklippen, wo sie vor Leoparden sicher sind. Tagsüber ziehen sie über die Wiesen, um Gras zu fressen.

Der Äthiopische Wolf steht wie kein anderer Bewohner der Hochplateaus für die Einzigartigkeit, aber auch für die Verletzlichkeit dieser Region. Von ihnen gibt es weltweit nur noch weniger als 500 Exemplare. Äthiopische Wölfe erinnern vom Aussehen her eher an Füchse und Schakale, aber dennoch sind sie eng mit dem Europäischen und dem Amerikanischen Wolf verwandt. Im Laufe der Jahrtausende haben sich die "Wölfe mit dem roten Fell" perfekt an ihren extremen Lebensraum angepasst. Ihre Hauptnahrung sind die bis zu ein Kilo schweren Riesenmaulwurfsratten. Auch sie gibt es nur im Hochland von Äthiopien.

Äthiopische Wölfe müssen natürliche Konkurrenz und Jäger kaum fürchten. Ihre Beute ist im Überfluss vorhanden, Wilderei oder Trophäenjagd gibt es nicht. Dennoch sind sie vom Aussterben bedroht. Der Grund ist die Tierseuche Staupe, die mit den Viehzüchtern und ihren Hunden als tödliche Gefahr ins Hochland gelangt ist.

Der Film erzählt die Geschichte der Wölfin Megeti. Sie hat ihr Rudel durch die Staupe verloren und ist auf sich allein gestellt. Die Suche nach einer neuen Familie führt sie in Territorien, die von fremden Wölfen oder Viehzüchtern besetzt sind. Nach Wochen wird sie endlich von einem Rudel aufgenommen. In dessen Revier gibt es nicht nur fette Beute, sondern auch Schutz, Nähe und einen verspielten Welpenkindergarten. Doch der Erfolg währt nicht lange, die Geschichte der Wölfin Megeti nimmt eine dramatische Wendung.

Zwei Jahre lang arbeiteten die Tierfilmer Yann Sochaczewski und Henry Mix im Hochland von Äthiopien, um das Leben der "roten Wölfe" und anderer seltener Tierarten zu dokumentieren. Entstanden ist ein Film, der mit charismatischen Protagonisten in eine atemraubende Region der Welt entführt, die so bislang kaum im Fernsehen gezeigt werden konnte.

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