Anselm Kiefers Bücher

Anselm Kiefers Bücher

Im Oktober 2008 erhielt der deutsche Künstler Anselm Kiefer den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In der Begründung hieß es, dass Kiefer mit seinen Werken 'aus dem Betrachter auch einen Leser mache'. In der Tat begegnen uns in Kiefers Werk immer wieder mit Schrift versehene Bilder oder aus Blei geformte Bücher, die Kiefer zuweilen auch zu ganzen Bibliotheken auftürmt. Und selbst mit verschiedenen Materialien bearbeitete Einzelbücher ziehen sich seit 1969 durch Kiefers Oeuvre. Der Film 'Anselm Kiefers Bücher' analysiert anhand weniger ausgewählter Werke Kiefers Verwendung von Schrift und Buch. So hat sich Kiefer immer wieder von den Gedichten des rumänischen Dichters Paul Celan inspirieren lassen, wie auch von denen der Österreicherin Ingeborg Bachmann. Deren Verse lassen sich nämlich - wie von Kinderhand aufgetragen - auf Kiefers Bildern finden oder sie bilden den Ausgangspunkt für Skulpturen und Installationen. So nennt Kiefer sein schweres Bleiflugzeug, auf dessen Tragflächen mit getrocknetem Mohn versehene Bleibücher liegen - nach einer Verszeile von Celan 'Mohn und Gedächtnis'. Kiefer sagt selbst, dass er mit seinen aus der Poesie berühmter Dichter geschöpften Arbeiten 'in einen Dialog trete'. Er bewundert an Lyrikern wie Celan, dass diese in ihrer Sprache 'der Welt eine neue Ordnung gegeben haben'. Dasselbe hat Kiefer mit seinem Werk seit 1969 versucht.

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