Annette Dasch und die Gretchenfrage

Annette Dasch und die Gretchenfrage

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"Kaum eine andere Sängerin schafft es derzeit, Arien so anmutig, berührend, aber auch natürlich wiederzugeben der Hörer weiß sofort, in welchem Zustand sie sich befindet und kann über diese wandlungsfähige Stimme nur staunen", schrieb "Die Welt" 2007 über Annette Dasch nach dem Erscheinen ihrer Debüt-CD "Armida", für die sie den Echo Klassik erhielt. Inzwischen zählt die gebürtige Berlinerin zu den führenden Sopranistinnen unserer Zeit.

In der vergangenen Saison debütierte Annette Dasch an der New Yorker Met und am Royal Opera House in London; sang in der Welturaufführung von Jens Joneleits "Metanoia", unter der Leitung von Daniel Barenboim, gab ihr Debüt am Grand Théâtre de Genève als Lustige Witwe in Lehárs gleichnamiger Operette und bei den Bayreuther Festspielen als Elsa in "Lohengrin".

Im April 2011 kam es zu einem außergewöhnlichen Konzert der Sopranistin. Annette Dasch lag es am Herzen, keinen dieser "themenneutralen" Opernabende zu geben, sondern wollte das Programm an einem roten Faden entlang führen und thematisierte unter dem Leitmotiv "Die Gretchenfrage" mythische Frauenfiguren in verzweifelten Krisensituationen. So wurden bekannte Stücke wie das "Ave Maria", der Faustwalzer oder die Juwelenarie der Margarethe gewählt, als auch musikalische Raritäten wie aus Robert Schumanns einziger Oper "Genoveva" oder Franz Schuberts Bühnenmusik "Rosamunde".

In dem Konzert widmet sich Sopranistin Annette Dasch insbesondere der Figur des Gretchens aus Goethes Faust, mit Vertonungen von Schubert/Reger ("Gretchen am Spinnrade"), Hector Berlioz (aus "La Damnation de Faust") und Charles Gounod (aus der Oper "Faust"). Ebenso interpretiert sie Ellens Gesang III, Schuberts Stück, das sich auf Walter Scotts Text "Lady of the Lake" bezieht und als "Ave Maria" weltberühmt geworden ist, als auch Schumanns Arie der Genoveva. Die Legende um Genoveva von Brabant war im 19. Jahrhundert ähnlich bekannt wie der Faust-Stoff; die Dramatisierungen von Hebbel und Tieck dienten Schumann als Referenzen für seine musikalische Umsetzung.

Der Arienabend bietet Vielseitigkeit - Liedgesang, Koloratur, Dramatik -, an dem Annette Daschs breites Gesangsspektrum glanzvoll zur Geltung kommt, das sie mit dem warmen, anmutigen Ton ihrer Sopranstimme und voller Innigkeit präsentiert.

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