Anne-Sophie Mutter und Mendelssohn

Anne-Sophie Mutter und Mendelssohn

Das berühmteste Werk für Violine von Felix Mendelssohn Bartholdy ist zweifellos das Violinkonzert e-Moll, am 13. März 1845 uraufgeführt von Mendelssohns Jugendfreund Ferdinand David im Leipziger Gewandhaus. Dort, an seiner 'Geburtsstätte', fand auch das Konzert von Anne-Sophie Mutter statt. Wie einst David wurde Mutter begleitet vom Gewandhausorchester. Am Pult stand Kurt Masur, eine der prägendsten Persönlichkeiten in der Nachfolge von Mendelssohn als Gewandhauskapellmeister. Das Mendelssohn-Konzert zählt zu den von Solisten und Publikum gleichermaßen geliebten Klassikern der Geigenliteratur. Für Anne-Sophie Mutter hat es eine besondere Bedeutung: 'Es ist Musik, die alles vereint, was man sich wünschen kann: Schönheit, Leidenschaft, Reinheit des Ausdrucks, Hoffnung. Es ist ein Geniestreich.' Sie hat sich bei ihren Vorbereitungen für die Aufnahme sehr intensiv mit der Entstehungsgeschichte des Werks befasst und den Briefwechsel zwischen dem Komponisten und seinem Solisten studiert. Dabei stellte sie fest, dass es durch den Einfluss von Ferdinand David an Spielbarkeit und Virtuosität gewonnen habe. Ergänzt wird das Programm durch das Finale aus Mendelssohns Klaviertrio Nr. 1 d-Moll, das Anne-Sophie Mutter zusammen mit dem Cellisten Lynn Harrell und dem Pianisten André Previn aufführte. Mendelssohn setzt das Klavier hier nicht als bloßes Harmonieinstrument ein: 'Beim Trio fällt auf, dass Mendelssohn das Klavier sehr eigenständig den beiden Streichern gegenüberstellt. Der Klavierpart ist tatsächlich der tragende in diesem Werk', sagt Anne-Sophie Mutter. Das Konzert wurde im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins aufgenommen.

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