Anne Bäbi Jowäger

Anne Bäbi Jowäger

MonumentalfilmCH  

In seiner Chronik "Anne Bäbi Jowäger" rechnete Jeremias Gotthelf 1843 mit dem damals stark verbreiteten Glauben an Quacksalber und Wunderheiler ab. Der SRF hat diese Fassung in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Filmarchiv Cinémathèque suisse aufwendig restauriert.

1843 hatte die Berner Regierung bei Jeremias Gotthelf eine Schrift in Auftrag gegeben, welche die Kurpfuscher und Wunderheiler anprangern sollte, die sich zum Schaden der Schulmedizin auf dem Land umhertrieben. Seinem Temperament folgend schrieb Gotthelf, damals Pfarrer in Lützelflüh, einen ausladenden Roman in zwei Teilen, in dessen Zentrum das Thema des Glaubens, des Unglaubens und des Aberglaubens steht. Im März 1843 erschien der erste Teil von "Wie Anne Bäbi Jowäger haushaltet und wie es ihm mit dem Doktern geht", ein Jahr später folgte die Fortsetzung.

Regisseur Franz Schnyder hielt sich bei seiner Verfilmung im Jahr 1960 vorerst an dieses Konzept. "Wie Jakobli zu einer Frau kommt" erzählte er komödiantisch, mit saftig derbem Humor. In "Jakobli und Meyeli" dann überwogen die feinen, stimmungsvollen Töne. Der mittelmäßige Kinoerfolg ließ Schnyder keine Ruhe. Bereits 18 Monate später fasste er die beiden Teile zu einem abendfüllenden, stark gekürzten Film zusammen.

1978 präsentiert der Regisseur und Produzent eine zweite, noch radikaler geschnittene Fassung. Allerdings ergänzte er den Film auch mit zusätzlichen Szenen, die er in den früheren Versionen nicht verwendet hatte. Es existieren nur noch die Negative dieser Kurzfassung.

SRF hat sie in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Filmarchiv und der Stiftung Memoriav aufwendig restauriert. 3sat zeigt den endgültigen "Director's Cut" im Breitwandformat.

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