Angst vor Russland

Angst vor Russland

Gesellschaft und Soziales 

Es war im März 2014 nach der russischen Annexion der Krim, als Wladimir Putin die Weltöffentlichkeit aufhorchen ließ. In einer Rede bezeichnete er die Russen außerhalb seines Landes als "größtes verstreutes Volk der Welt". Moskau wäre lange zu schwach gewesen, seine Rechte zu verteidigen. Mit Alleingängen des Westens wie in der Ukraine sei nun Schluss. Dort gehe es um die Interessen von Millionen Russen. Das zwinge Moskau zum Handeln. Wie ernst die Worte des russischen Präsidenten gemeint waren, beweist der Krieg in der Ostukraine bis heute auf dramatische Weise. Auch auf die anderen Ex-Sowjetrepubliken färbt der Krieg ab: Viele Länder fürchten sich vor einem ukrainischen Schicksal. In den russischen Minderheiten keimt so manche Hoffnung auf Hilfe aus Moskau.

Und wie bedroht fühlt sich der Westen? Bei einem früheren Deutschlandbesuch wurde ein Ausspruch Putins eher als Scherz aufgenommen: "Wir kommen nicht mit Kalaschnikows, sondern mit Geld!" Und heute sind die Russen da: Sie haben Werften gekauft, Bereiche der Energieversorgung Europas übernommen und Aufträge an die französische Rüstungsindustrie erteilt, die allerdings durch das Embargo gestoppt wurden. Der Themenabend versucht in zwei Filmen herauszufinden, ob Ängste vor Putin im Westen berechtigt sind und welche Spuren dessen Annexionspolitik im Bewusstsein der russischen Nachbarländer hinterlässt.

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