Angst - Die Mutter aller Dinge

Angst - Die Mutter aller Dinge

Der österreichische Journalist Hanno Settele und die Wiener Psychologin Kristina Hennig-Fast nehmen sich des Themas Angst und ihrer Überwindung, manchmal auch Nichtüberwindung, an.

Die beiden beginnen ihr Abenteuer beim Geisterbahnfahren mit der Frage "Warum gruseln wir uns gerne?", gehen mit einer Single-Runde Kegeln, stehen einem Messerwerfer gegenüber, besuchen einen Herrn, der sein Leben mit 600 Vogelspinnen teilt.

Und schließlich stellen sich die beiden selbst auf die Probe: mit einem Fallschirmsprung. Für Kristina Hennig-Fast, die unter starker Höhenangst leidet, eine immense Herausforderung.

Außerdem geht es in dem Film auch um Niki Lauda und Thomas Morgenstern, die beide einen kurzen Moment von Angst erlebt haben, der ausschlaggebend für ihre Entscheidung war: Der Rennfahrer, der 1976 einen schweren Unfall am Nürburgring hatte, hat seine Angst überwunden und ist wieder ins Cockpit gestiegen. Der ehemalige Skispringer Thomas Morgenstern konnte den Dämon Angst nicht bezwingen und ist zurückgetreten. Der Film zeichnet ihren Kampf mit der Angst nach.

Interviewt wird auch David Lama, der zurzeit wohl beste Freikletterer der Welt. Für ihn gilt: Ein falscher Handgriff kann den Tod bedeuten. Wie geht er mit dieser Angst um? Hanno Settele redet auch mit der Kabarettistin Andrea Händler, die über Depressionen in die Angstfalle geraten ist, sowie mit Abfahrern des Österreichischen Skiverbands darüber, wie es ist, auf der "Streif" alles geben zu müssen und keine Angst haben zu dürfen.

Die verbreitetste Phobie in Österreich ist die Zahnarztphobie. Etwa zehn Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher leiden unter krankhafter Angst vorm Zahnarzt. Das Filmteam hat einen Zahnarzt besucht, der sich darauf spezialisiert hat, Menschen zu behandeln, die oft 20, 30 Jahre nicht beim Zahnarzt waren.

Die Filmemacher haben aber auch mit Flüchtlingen aus Syrien das Gespräch gesucht: darüber, wie es ist, 24 Stunden am Tag mit der Angst zu leben, zu sterben. Außerdem kommt auch der Schriftsteller Josef Haslinger zu Wort. Er hat mit seiner Familie 2004 den Tsunami in Thailand überlebt.

Untermalt wird die Dokumentation von einem ganz speziellen Soundtrack: Zu hören sind Johnny Cash, Depeche Mode, Eurythmics, Radiohead, Coldplay, Muddy Waters, Fatboy Slim, Mozart und die Soggy Bottom Boys.

Filmemacher Alfred Schwarzenberger wurde bereits für "Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott" mit der "Romy" und dem "Österreichischen Filmpreis" ausgezeichnet.

Bewertung

0,0   0 Stimmen