Angeklagt: Forensik

Angeklagt: Forensik

ErmittlerdokuUSA  

Die forensische Wissenschaft steckt tief in einer Krise. Methoden, die Tausende Menschen hinter Gitter gebracht haben, stehen neuerdings auf dem Prüfstand. Fingerabdrücke sind möglicherweise nicht so einmalig, wie uns die Wissenschaftler lange glauben ließen. Und Jahrzehnte alte Techniken wie Blutspuren-Analyse oder Bissspuren-Vergleiche werden als wissenschaftlich nicht haltbar entlarvt: Nach heutigen Maßstäben sind sie lediglich eine vergleichende Kunst. Mit wenigen etablierten wissenschaftlichen Standards, fehlender zentraler Kontrolle und dürftigen Richtlinien für Gutachter sitzt nun die Forensik - darunter fallen verschiedene Arbeitsgebiete zur Identifizierung krimineller Handlungen - auf der Anklagebank. Denn die Vertreter der Forensik sind immer wieder dafür verantwortlich, dass Unschuldige hinter Gitter landen. Von 250 Inhaftierten in den USA, die durch neue DNS-Test entlastet werden konnten, kam es bei mehr als der Hälfte zur Verurteilung, weil die forensische Wissenschaft ungenau in der Analyse von Fingerabdrücken, Bisswunden oder Ballistik arbeitete. Die Dokumentation 'Angeklagt: Forensik' fragt: Können neue, besser Methoden helfen, die Schuldigen zweifelsfrei von den Unschuldigen zu unterscheiden? Als nächsten Beitrag der Themenwoche 'Strafe & Gerechtigkeit' sendet 3sat im Anschluss um 21.00 Uhr 'scobel - Todesstrafe' und um 22.25 Uhr 'Sturm'.

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