Andalusien - Land zwischen Himmel und Hölle

Andalusien - Land zwischen Himmel und Hölle

Andalusien ist ein Ort der Gegensätze: Der trockenste Landstrich Europas, die Wüste von Tabernas und die gewaltigen Sümpfe des Doñana-Nationalparks gehören ebenso zu der südlichsten spanischen Provinz wie die riesigen lichten Eichenwälder.

Für den alten Leithengst in den Sümpfen der Doñana ist das letzte Jahr angebrochen. Er ist schwach und muss die Stuten und Fohlen einem Rivalen überlassen. Am Ende eines langen und unbarmherzigen Sommers verstößt die Herde ihren einst so stolzen Anführer.

Nicht weit entfernt erstrecken sich Stein- und Korkeichenwälder - Heimat der weltberühmten andalusischen Kampfstiere. Im Schatten der knorrigen Bäume führen sie ein Leben wie im Paradies. Doch im Alter von drei Jahren findet ihr friedvolles Dasein ein jähes Ende: In der Stierkampfarena treten sie zu einem aussichtslosen, tödlichen Duell an.

Himmel und Hölle - in Andalusien liegen sie nah beieinander. Wasser ist Mangelware in der Wüste von Tabernas. Hier überlebt nur, wer sich an die Trockenheit anpasst: Schwarzkäfer, Perleidechse und Skorpione kommen nur in den frühen Morgenstunden aus ihren Verstecken. Wo erbarmungslose Hitze herrscht, müssen alle mit ihren Reserven haushalten, denn bis der erlösende Winterregen fällt und die Ödnis für kurze Zeit zum Paradies wird, vergeht noch einige Zeit.

Extrem sind auch die Gegensätze zwischen der ausgelassenen Lebensfreude der Andalusier und ihrer tiefen Religiosität. Alljährlich zu Pfingsten ist der kleine Ort El Rocío die Kulisse für die größte Wallfahrt Spaniens.

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