Am Ende ein Fest
Um einer Bekannten im Altersheim, die mit dem Krebs kämpft, Mut zum Weiterkämpfen zu machen, greift Yehezkel zu ungewöhnlichen Mitteln: Mit einem selbstgebauten Stimmverzerrer und dröhnenden Stimme ruft er sie an, gibt sich als Gott aus und behauptet, es hätte gerade keinen Platz für sie im Himmel. Seine Frau Levana steht kopfschüttelnd daneben, die technischen Erfindungen ihres Mannes treiben immer wieder seltsame Blüten.
Als die beiden kurz danach ihren besten Freund Max besuchen, der mit unerträglichen Schmerzen im Krankenhaus liegt, werden sie erneut mit dem Tod konfrontiert: Max' Frau Yana fleht Yehezkel an, seinem Freund sterben zu helfen, weil die zuständigen Ärzte nichts gegen Max' Leiden zu unternehmen bereit sind. Bevor Yana in ihrer Verzweiflung zu drastischen Mitteln greift und ihn eigenhändig umbringt, überlegt sich Yehezkel, was am besten zu machen wäre.
Ein Freund empfiehlt ihm Dr. Daniel . Der Tierarzt in Rente ist bereit, Yana und Yehezkel ein Anästhetikum zu verschaffen. Weitere Abklärungen führen sie zum Polizisten Raffi Segal , von dem sie wissen wollen, ob ihr Plan durchführbar sei, ohne Verdacht auf sich zu lenken. Dann gibt es nur noch ein Problem: Keiner ist bereit, Max eigenhändig zu töten. Daraufhin baut Yehezkel einen Apparat, den der Todkranke selbst per Knopfdruck auslösen kann und der ihm einen würdevollen, schmerzfreien Abschied erlaubt.
Bald schon ist diese Maschine stadtbekannt, Menschen aus ganz Jerusalem strömen zum Altersheim, um ihre Liebsten von ihren Leiden zu befreien. Anfangs noch zögernd, geben Yehezkel, Levana und Dr. Daniel dem Andrang der Sterbewilligen schliesslich nach, um letzte Wünsche zu erfüllen. Währenddessen verschlechtert sich der Zustand von Levana, die an Alzheimer leidet, und bald muss Yehezkel selbst eine Entscheidung treffen.
Den beiden israelischen Autoren, die gleichzeitig auch Regie geführt haben, ist das Kunststück gelungen, einen feinfühligen und rührenden Film über ein schwieriges Thema zu machen, und dabei den Humor nicht zu vergessen. Die Kritiker sind voll des Lobes über «Mita Tova», so etwa der epd-Filmdienst: «Die Inszenierung dieses in jeder Hinsicht delikaten Films zeugt durchweg von Sorgfalt und Präzision. Dem israelischen Autoren- und Regisseursduo Tal Granit und Sharon Maymon gelingt es hier mit leichter Hand, die schweren Sujets ihres Films zu etablieren: das Leben mit dem nahenden Tod, die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, die Option einer freien Entscheidung. Zugleich unterstreichen sie, dass sich damit sehr wohl spassen lässt. 'Am Ende ein Fest' schafft das Kunststück, das Thema Sterbehilfe differenziert und schonungslos zu betrachten, frei von Rührseligkeit und Klischees, und dabei warm, bewegend und humorvoll daherzukommen.» Und kino-zeit.de schreibt: «Sharon Maymon und Tal Granit inszenieren sanft, ohne wehzutun; gespickt mit einigen Gags - die Senioren nackt im Gewächshaus! -, aber immer hart am Thema halten sie die Atmosphäre des Schwebezustands zwischen Komik und Trauer, zwischen Witz und Abschied.»