Am anderen Ufer

Am anderen Ufer

Cyril Teste bringt Anton Tschechows "Platonow" in neuer Form auf der Bühne: Die neue Adaption auf der Grundlage der Übersetzung von Olivier Cadiot arbeitet mit dem filmischen Mittel der Montage. So legen sich Übersetzung, Drehbuch, Montage, szenisches Schreiben gleichsam wie Sedimente übereinander. Tschechows Stück wird in zwei Teilen inszeniert - davon ist einer für die Theaterbühne und der andere für die Leinwand.
Schauplatz des Stücks ist ein mächtiges Anwesen, an dem die Zeit und die fehlenden finanziellen Mittel der Besitzerin genagt haben. Um sich die Langeweile zu vertreiben und das Ende eines weiteren endlosen Winters zu feiern, veranstaltet die junge Witwe und schuldengeplagte Erbin Anna ihr alljährliches Sommerfest. In diesem Jahr nimmt der Empfang jedoch eine unerwartete Wendung: Anna kann das Anwesen nicht mehr halten und braucht dringend Geld. Unter den befreundeten Gästen befinden sich auch ihre Gläubiger. Es wird gemeinsam gelacht, getrunken und getanzt, doch die Geldsorgen vergiften schleichend die Beziehungen ...
Sergej, Annas Stiefsohn, hat gerade Sofja geheiratet und will seine Frau bei dieser Gelegenheit seinen Freunden vorstellen. Micha, Sergejs bester Freund, taucht wie immer zu spät auf der Party auf - und begegnet dort ausgerechnet seiner ersten Liebe, eben jener Sofja. Als 20-Jährige waren beide heftig ineinander verliebt gewesen, und obwohl sie sich jahrelang nicht gesehen haben, leben die alten Gefühle sofort wieder auf. Doch Sofja ist jetzt die Frau von Sergej. Im Rausch der schwülen Sommernacht eskalieren die Konflikte, und bei Tagesanbruch ist nichts mehr so, wie es war.

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