
Als Schauspieler geboren - Moritz Bleibtreu
Moritz Bleibtreu geht seinen eigenen Weg, fernab von Promiklatsch und Publicity. In der Öffentlichkeit will er nur durch seine Leistung wahrgenommen werden, nicht durch Klatsch- und Homestorys. Seine Auswahl an Rollen im Film ist eigenwillig. Sein Metier ist das große Kino. Auch Fernsehrollen, die ihn vielleicht schneller populär gemacht hätten, lehnte er immer ab. Bei der ARTE-Produktion 'Monica Bleibtreu oder die späte Liebe zum Erfolg' hat er bereits mitgewirkt und sich der Autorin Ulrike Bremer als offener Gesprächspartner gezeigt. Dabei entstand auch das letzte filmische Dokument von Mutter und Sohn Bleibtreu. Das Porträt über Moritz ist auch die Geschichte einer Mutter-Sohn-Beziehung. Obwohl beide ihr Berufsleben unabhängig voneinander gestalteten, haben sie sich immer aufeinander bezogen. Es war eine symbiotische Beziehung auf Distanz, wie es der Regisseur Tom Tykwer zusammenfasst. Moritz Bleibtreu wusste schon als Kind, dass er Schauspieler werden wollte. 'Das war wie Schicksal', sagt er heute. Er ist mit dem Theater groß geworden: Seine alleinerziehende Mutter und sein Vater, Hans Brenner, den er nur dreimal in seinem Leben gesehen hat, waren große Theaterschauspieler. Sein Talent, mit dem Publikum zu spielen, zu parodieren, zu dramatisieren, fiel bereits im Kinderladen auf. Bis heute ist Schauspielern für Moritz Bleibtreu etwas Spielerisches. Seine Rollen verfolgen ihn nicht. Wenn er das Kostüm auszieht, ist er wieder sofort Moritz, sagt er. Das fasziniert den Regisseur Dennis Gansel, der bei den Dreharbeiten zu 'Im Jahr der Schlange' erzählt, wie locker, aber professionell Moritz Bleibtreu seine Rolle gestaltet. Auch andere namhafte Regisseure, mit denen Bleibtreu zusammenarbeitete, kommen in dem Porträt zu Wort. Nico Hofmann beispielsweise hat schon gewusst, 'aus dem wird ein ganz Großer!' als Moritz, 19-jährig, bei ihm in einer Fernsehproduktion dabei war. Fatih Akin sagt, 'Moritz kann alles spielen!' und Oskar Roehler denkt zuerst, 'wie kann ich Moritz in meinem Film unterbringen', wenn er ein neues Drehbuch schreibt.