Als Japan sich für die Welt öffnete

Als Japan sich für die Welt öffnete

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Japan für Leute aus der westlichen Welt mit Ausnahme einiger Missionare so gut wie verschlossen. Als Japan 1867 zum ersten Mal an der Pariser Weltausstellung teilnahm, löste das eine regelrechte Japanschwärmerei aus, die durch die Entdeckung der japanischen Ästhetik und Kunst hervorgerufen wurde. Aus dieser Begeisterung entwickelte sich vor allem in Frankreich eine künstlerische Bewegung, der 'japonisme' (Japanismus). 1876 kam der Lyoner Fabrikant Émile Guimet in Begleitung des Malers Félix Régamey nach Yokohama, um die japanischen Religionen zu erforschen. Auf einmal eröffnete sich den beiden Männern ein ganzes Reich. Nach seiner Ankunft schrieb Régamey: 'Ein Land der Träume. Ständiges Entzücken. Der Akt in seiner ganzen Herrlichkeit ... Die Kleidung in vielfältigen Schnitten und Farben, ebenso schön wie die antiken Gewänder. Kurz gesagt: ein wunderbares Land, einfach das Goldene Zeitalter.' In den buddhistischen und schintoistischen Kreisen, in denen er verkehrte, um sich über die Grundsätze dieser beiden Religionen zu informieren, kaufte Émile Guimet zahlreiche Bücher und Kunstgegenstände. Diese bildeten den Grundstock für eine umfangreiche, bei den folgenden Reisen vervollständigte Sammlung, mit der er das von ihm 1879 in Lyon gegründete Museum für orientalische Religionen bestückte. Die Sammlung wurde 1884 nach Paris verlegt.

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