Als die Tommys in den Norden kamen

Als die Tommys in den Norden kamen

Sie kamen 1945 als Sieger, blieben als Besatzer, wurden Partner, Nachbarn und Freunde. Von Schleswig-Holstein über Hamburg und Niedersachsen bis an den Rhein reichte die britische Besatzungszone. Als NATO-Verbündete leben heute, fast 70 Jahre nach Kriegsende, noch knapp 36.000 britische Soldaten mit Familien und Zivilpersonal in Deutschland - davon mehr als 11.000 in Niedersachsen.

Doch die Zeit der 'Tommys' in Norddeutschland wird bald enden: Bis 2020 werden die Truppen der 'Rheinarmee' abziehen. Die einst größte britische Garnison außerhalb des Vereinigten Königreiches in Osnabrück ist bereits geschlossen. Auch aus Celle haben sich die Soldaten und ihre Familien verabschiedet.

Wie war der Alltag der 'Tommys' in Norddeutschland? Wie kamen Briten und Deutsche miteinander zurecht? Die Dokumentation lässt diejenigen zu Wort kommen, deren Leben sich dabei grundlegend verändert hat - Menschen wie Marlene Habermann: Im April 1945 erlebte sie als Kind den Einmarsch der Truppen, die das Konzentrationslager Bergen-Belsen befreit hatten. Die schrecklichen Bilder prägten das Miteinander. Es galt ein striktes Verbrüderungsverbot. Auch die Vorbehalte gegen die Besatzer in der deutschen Bevölkerung saßen tief. Britische Soldaten durften nicht mit Deutschen sprechen. Öffentliche Gebäude und Wohnhäuser wurden beschlagnahmt - wie das Elternhaus von Marlene Habermann.

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