
Als die Amis nach Garmisch-Partenkirchen kamen

An einem Nachmittag im April 1945 findet der elf Jahre alte Karl Bischoff auf einem Acker ein abgeworfenes Flugblatt der Amerikaner: "Garmisch wollen wir schonen, wir wollen darin wohnen", steht darauf. Karl Bischoff ahnt nicht, dass er die Zukunft in den Händen hält. Bereits wenige Tage später nähern sich amerikanische Panzer aus Richtung Oberammergau der Marktgemeinde. Nur dem Verhandlungsgeschick einiger Wehrmachtsleute ist es zu verdanken, dass der Ort friedlich übergeben wird. Niemand stirbt. Die Nationalsozialisten haben das Rathaus bereits verlassen, nun zieht die amerikanische Militärregierung unter Major H. Snapp ein und übernimmt das Kommando im Ort. 36.000 Menschen leben in der Marktgemeinde: Einheimische, Flüchtlinge, Kriegsgefangene, ehemalige KZ-Häftlinge, Displaced Persons, nationalsozialistische Verbrecher, Schieber und Gangster.
Die Dokumentation zeigt unbekanntes Filmmaterial aus den ersten Tagen nach dem Krieg, Tagebucheinträge, Briefe und Fotos von Major H. Snapp und lebhafte Erinnerungen von Zeitzeugen aus Garmisch-Partenkirchen. Spannende und unterhaltsame Einblicke in eine Zeit, in der das Alte noch nicht vorüber war und das Neue erst noch gefunden werden musste.
Bereits 1945 kommen 5.000 GIs zur Erholung nach Garmisch-Partenkirchen. 1946 wird das "Garmisch Rest Center" das Hauptquartier für Erholung und Wintersport für die gesamte US-Besatzungstruppe Europas. Über eine Million GIs kommen im Laufe der Jahrzehnte nach Garmisch-Partenkirchen. Mit den Erinnerungen, Fotos und Filmen, die sie mitnehmen, wird Garmisch-Partenkirchen in den USA zu einem Synonym für Deutschland.