Als Barbara nach Friesen kam

Als Barbara nach Friesen kam

Filmautor Frieder Käsmann beschreibt die nicht immer einfache Gratwanderung der Familie Büttel zwischen Tradition und Veränderung - seit Barbara in Friesen ist. Die 29-jährige Barbara Büttel ist vor vier Jahren in das kleine fränkische Dorf Friesen bei Bamberg gezogen, um dort ihren langjährigen Freund Christian zu heiraten. Der lebt zusammen mit seinen Eltern auf dem eigenen Hof. Die Büttels sind eine der fünf Bauernfamilien im Dorf und zusammen mit Barbara hat Christian nach der Hochzeit den elterlichen Betrieb übernommen. Da Barbara jedoch weiterhin als Bauingenieurin im nahe gelegenen Bamberg arbeitet, und Christian seinen Futtermittelbetrieb weiterführt, können sie den Hof nur im Nebenerwerb erhalten. Die Milchwirtschaft mussten sie aufgegeben, sehr zum Leidwesen der Eltern, die fleißig auf dem Hof mithelfen. Aber auch die Schweine- und Hühnerzucht, der Anbau von Roggen, Weizen, und Wintergerste, von Kartoffeln, Erbsen und Gurken, sowie der Forst bedeuten enorm viel Arbeit - neben dem Beruf. Barbara geht am liebsten zum Holzmachen in den Wald, sie ist die einzige Frau in Friesen, die mit einer Motorsäge umgehen kann. Und auch sonst bringt Barbara frischen Wind in ihre Familie und das Dorf, gibt Tanzunterricht für 80 Kinder der Umgebung und hilft als einzige Frau, den Kerwa-Baum aus dem Wald zu holen. Barbara ist evangelisch, im Gegensatz zu ihrem Mann Christian, der auch im Kirchenvorstand aktiv ist. Beide haben unterschiedliche religiöse Standpunkte und versuchen immer wieder neu nach einem gemeinsamen Weg zu suchen. Auch Barbaras Schwiegermutter war evangelisch, als sie nach Friesen kam, ist aber damals, aus Rücksicht auf die Kinder, zum katholischen Glauben konvertiert.

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