Alpenglühen - Mythos Mont Blanc

Viele Jahre hat der New Yorker Schriftsteller James Salter Drehbücher für Hollywood geschrieben - vorzugsweise für Robert Redford. So sollte auch sein Bergsteiger-Roman 'Solo Faces' mit Redford als Hauptfigur in Chamonix verfilmt werden. Doch James Salter machte aus dem Kinostoff einen literarischen Roman, 'In der Wand', der zum spannendsten gehört, was über alpine Helden verfasst worden ist.

Wegen seiner Themen und seines klaren Stils wird der fast achtzigjährige Salter gerne mit Albert Camus und Antonie de Saint-Exupéry verglichen. Der ehemalige Pilot James Salter wählte jedoch für seinen 'lonely hero' nicht die Wüste oder den Fliegerhimmel als Schauplatz, sondern eben den Mont Blanc.

Nachdem der Autor selber das Bergsteigen in Chamonix erlernt hatte, immer einen Bleistiftstummel und einen winzigen Block in der Hochgebirgsausrüstung, fühlte er sich stark genug, die extremen Bedingungen und die besonderen Gesetze auf dem 'Dach Europas' zu beschreiben.

Für die Dokumentation von Birgitta Ashoff ist der Amerikaner James Salter nach Hochsavoyen zurückgekehrt und trifft hier, nach fünfundzwanzig Jahren, seinen legendären Bergsteigerfreund Claude, der ihm das Klettern und die Welt der Berge nahe gebracht hatte. Two grand old men - jeder auf seine Weise originär - begegnen sich wieder, immer noch verbunden in einer gefährlichen Liebe - der Leidenschaft für die Berge. Sie sprechen über Freundschaft, Gefahr, Mut und Herausforderung - und geben Auskunft darüber, ob Berge überhaupt in Literatur zu bannen sind.