Alles kommt aus dem Schwarz und verliert sich im Weiß

Alles kommt aus dem Schwarz und verliert sich im Weiß

Schwarz ist die Farbe seines Lebens. So malt der mittlerweile 92-jährige Maler Pierre Soulages, der nach dem Zweiten Weltkrieg in einer weltweiten künstlerischen Aufbruchsstimmung zum Schwarz gefunden hat, seit 1979 rein monochrome schwarze Bilder, deren reliefartige Oberflächen auf raffinierte Weise das Licht widerspiegeln. Er nennt sein Schwarz 'outrenoir', jenseitiges Schwarz. Schwarz ist für ihn die Ur-Farbe des Lebens und auch die Ur-Farbe der Malerei. Im Gegensatz zu Pierre Soulages beschäftigt sich die Konzeptkünstlerin Karin Sander seit Jahren spielerisch mit der Farbe Weiß, die für sie eine Plattform darstellt, die alles aufnehmen kann. Ihre 'Wandstücke' sind genau fixierte Formate auf einer Wand, die durch ausgiebiges Polieren zu spiegeln beginnen und damit den Raumeindruck vergrößern. Karin Sander erreicht durch die Reduktion auf Weiß in ihrer Arbeit letztlich eine glänzende Vielfalt. Der Fotograf Michael Schmidt fotografiert seit über 30 Jahren in Schwarzweiß. In seinen verschiedenen Berlin-Serien, zum Beispiel 'Einheit' und 'Waffenruhe', hat er die Farbe nie vermisst und immer ganz auf die verschiedenen Nuancen von 'hellstem Grau' bis 'tiefstem Dunkelgrau' vertraut. Ähnlich geht es dem holländischem Fotografen Anton Corbijn, der in den 80er Jahren durch seine Fotos von Musikern und Künstlern in höchst eigener Ästhetik bekannt wurde. Konsequenterweise hat er auch seinen ersten Spielfilm 'Control', in dem er die Geschichte der Manchester Band 'Joy Division' erzählt, in Schwarzweiß gedreht.

Bewertung

0,0   0 Stimmen