Alles ist erleuchtet

Jonathan (Elijah Wood), ein zwanghafter Sammler von Erinnerungen, lebt in New York. Als er eines Tages von seiner Grossmutter erfährt, dass sein Grossvater einst von einer Frau namens Augustine vor der Judenverfolgung gerettet wurde, macht er sich auf die Suche nach dieser und reist in die Ukraine. Dort wird er von Alex (Eugene Hutz) und dessen blindem Grossvater (Boris Leskin) abgeholt. Die beiden Männer verdienen ihr Geld damit, Juden auf der Suche nach ihren Wurzeln zu begleiten, und führen sie an jene Orte, an denen ihre Vorfahren umkamen. Mit von der Partie ist auch Sammy Davis Junior Junior, ein furzender Hund, der aus dem 'Heim für vergessliche Hunde' stammt. Das sonderbare Quartett macht sich also auf die Suche nach Augustine. Eine Reise mit vielen Konflikten: Jonathan stösst als Vegetarier in der Ukraine auf Unverständnis, der quirlige Alex wiederum kann mit seiner glühenden Amerikaverehrung bei Jonathan nicht sonderlich punkten und das Verhältnis zwischen Alex und seinem Grossvater scheint mehr als angespannt. Da stossen die drei auf ein Haus mitten in einem Sonnenblumenfeld, in dem eine alte Frau (Laryssa Lauret) lebt, die nicht nur Jonathan einen neuen Blick auf die Vergangenheit zeigt. Der Roman 'Everything is Illuminated' erschien 2003. Das Debüt des jungen jüdischen Autors Jonathan Safran Foer sorgte durch seine ungewöhnliche Erzählweise für viel Aufsehen. Die Geschichte eines jungen Mannes auf der Suche nach seinen Wurzeln führt den Leser durch mehrere Jahrhunderte und wird von Alex in einem gebrochenen und bisweilen selbst erfundenen Englisch erzählt. Foers Sprachkunstwerk galt als praktisch unverfilmbar. Der US-amerikanische Schauspieler Liev Schreiber ('Scream', 'The Manchurian Candidate') hat sich für sein Regiedebüt dennoch an die Vorlage gewagt und die Geschichte für das Kino so umgeschrieben, dass daraus ein berührender Film geworden ist. Was als schräge Komödie beginnt, wandelt sich mehr und mehr zu einem Drama mit Tiefe. Dem Autor der Vorlage zollt Schreiber mit einem Cameo-Auftritt als 'Leafblower' Respekt. In den Hauptrollen sind der durch die 'Lord of the Rings'-Trilogie bekannt gewordene Elijah Wood als in sich gekehrter Jonathan zu sehen sowie der Sänger der Gipsy-Punk-Gruppe 'Gogol Bordello' Eugene Hutz als Alex. Die Band des aus Kiew stammenden Wahl-New-Yorkers hat drei Stücke zum Filmsoundtrack beigesteuert.